Wenn sich die richtigen Wege kreuzen
Die Bandgeschichte der Arizona Crossroads steckt voller perfekter Zufälle. In Burtenbach feiern sie ihre erste Country-Party
Günzburg Wie sich eben doch immer alles fügt – sogar und vor allem in der Musik. Die Band Arizona Crossroads ist ein gutes Beispiel dafür: Sie hat sich in ihrer heutigen Form gefunden, weil es an ganz vielen Stellen einfach wunderbar gepasst hat. Und das merkt man den sieben Mitgliedern auch an, wenn sie gemeinsam auf der Bühne stehen: Es passt einfach, und es macht richtig Spaß.
Dass ihr Bandname ihre Bandgeschichte einmal perfekt beschreiben würde, war den Gründungsmitgliedern Theo Schmidt, Frank Sauer, Sebastian Dirr und Günther Zahn bestimmt nicht bewusst, als sie sich 2009 im Café trafen, um die Gründung einer Country- und Westernband zu besprechen. Crossroads, sich kreuzende Wege, sollte es seitdem immer wieder geben, Zufälle, die ganz unerwartet genau das richtige Ergebnis gebracht haben.
Roland Bernert beispielsweise hatte gerade mit der Tanzmusik aufgehört und wollte eigentlich nicht wieder in eine Band. „Aber dann kam die Anfrage, ob ich mitmachen möchte. Und ich hörte, dass es um Country geht. Und das wollte ich doch immer schon machen – also sagte ich zu.“Und das tat der Motorradfan nicht allein. „Eigentlich hatten wir nur nach einem Keyboarder gesucht“, erinnert sich Frank Sauer. „Doch dann hieß es: Den gibt es nur im Doppelpack mit Sängerin.“Anfangs hatte er noch starke Bedenken gegen eine Frau in der Band, gibt Sauer lachend zu. „Heute sage ich: Gott sei dank haben wir uns damals dafür entschieden, dass Claudia zu uns kommt.“Mittlerweile ist auch die Tochter der Bernerts, Julia, als Sängerin mit an Bord. Und für Theo Schmidt, der Anfang 2015 die Band verließ, kam der ehemalige White Shadows-Bassist Helmut Ruder. Weil es halt gerade gepasst hat: „Die White Shadows hatten gerade ihr Abschiedskonzert gegeben. Ich war also frei – und habe ja gesagt.“
Wie seine Kollegen hat Ruder zuvor schon jahrzehntelang semiprofessionell Musik gemacht. „Wir haben alle Erfahrung als Tanzmusiker. Aber wir wollten nach all den Jahren einfach etwas anderes machen“, sagt Roland Bernert heute. Und so wurde es die Nische Countrymusik – eine Stilrichtung, die zwar nicht auf Anhieb die Massen anzieht, deren Titel aber doch irgendwie jeder kennt und mag. Ein Video der Band, aufgenommen im vergangenen Sommer bei den Thannhauser „Kult um 8“-Konzerten, zeigt es ganz deutlich: Da tanzen, schnippen, klatschen und singen Menschen aller Altersstufen vor der Bühne mit, wenn auf der Bühne „Jolene“, „L.A. international Airport“oder „Rose Garden“gespielt wird – Titel, die jeder kennt, auch wenn er sich nicht als Country-Fan vorstellen würde. „Bei Arizona Crossroads spielen wir viel lockerer als früher“, sagt Helmut Ruder. Das vor allem in der Hochphase der Tanzmusik im Landkreis anstrengende Pensum jedes Wochenende, die ständig wechselnde Setliste, die immer die neuesten Hits enthalten musste, verlangte den Musikern eine Menge ab. „Nicht, dass wir jetzt schlampig spielen würden, aber es geht einfach entspannter zu“, findet der Bassist. Und das wiederum spürt auch das Publikum, das bei den Auftritten großen Spaß hat.
Der Thannhauser Auftritt im Sommer kam so gut an, dass die Band für einen eigenen Konzertabend nach Burtenbach eingeladen wurde: Am Samstag, 17. März, findet in der Burggrafenhalle die erste Arizona Crossroads Country Party Night statt. Mit Country-Pop zum Tanzen und Feiern, und auch Traditionals, die Frank Sauer als begeisterter Nashville-Fahrer vorstellen wird.
Ein kurzweiliger, schöner Abend soll es werden – und wer mit Cowboyhut kommt, erhält sogar eine Überraschung.
Live erleben kann man Arizona Crossroads übrigens auch diesen Sommer in Krumbach bei „Live am Marktplatz“am 25. August ab 19.30 Uhr. Wer weiß, welche Wege sich an diesen Abenden kreuzen werden ...