Eine wohlüberlegte Lösung
Auf den Sportlichen Leiter Robert Mayer folgen beim VfL Günzburg mit Wolfgang Behm und Fabian Schoierer zwei Teammanager. Was sind die Gründe?
Günzburg Die Handball-Abteilungsleitung des VfL Günzburg um Armin Spengler und Annette FiegelJensen stellt hinter den Kulissen aktuell die Weichen für die kommende Saison. Seit dem offiziellen Ausstieg von Robert Mayer vor etwa einem Jahr war die Stelle des Sportlichen Leiters vakant. Tief waren die Spuren, die Robert Mayer hinterlassen hat. Gleichzeitig sind die Anforderungen immer höher geworden. Der VfL ist wieder eine bayrische Handballhochburg geworden. Nun wurde eine gute Gesamtlösung gefunden: Anstelle eines Robert Mayer gibt es künftig zwei Teammanager.
An der Schnittstelle zwischen Damen und weiblicher A-Jugend wird zukünftig Wolfgang Behm die sportliche Koordination übernehmen. Für sich ist der Damenkader eher klein und auch die weibliche A-Jugend als beste weibliche VfLJugendmannschaft aller Zeiten ist dünn besetzt, nur zusammen ist das eine Macht. Eigentlich lag das Gute so nah. Es war aber Annette FiegelJensens gute Idee, Wolfgang Behm im Trainer-Ruhestand zu fragen, ob er hier nicht das Bindeglied zwischen den Trainern Stephan Volmering, Reini Müller und den KeesBrüdern, den Spielerinnen und der Abteilungsleitung sein wolle. Schnell sagte der Damenhandballkenner und Vater zweier erwachsener Töchter zu. Schließlich ist die Aufgabe für ihn maßgeschneidert. Keiner kennt sich in dieser Region so mit Damenhandball aus wie er.
Schwieriger war die Suche im Männerbereich. Cheftrainer Hofmeister stellt hohe Ansprüche an seine Umgebung und mag keinen Small Talk. Doch auch hier hatte Armin Spengler einen guten Gedanken und brachte Fabian Schoierer ins Spiel. Er spielte in der VfL-Jugend und gehörte zu der C-Jugend, welche die letzte Bayrische C-Ju- gend-Vizemeisterschaft errang. Danach wechselte er zum damaligen Langenauer Drittligatrainer Stephan Hofmeister, wo er in der Bund A-Jugend ein gefürchteter Torjäger war. Der Sprung ins Regional- ligateam blieb ihm durch schwere Knieverletzungen verwehrt. Früh beendete Fabian Schoierer seine Handballkarriere. Armin Spengler lernte er als stimmgewaltigen Sänger beim Kult-Chor „Tote Möwe“ kennen. Nach erfolgreichem Studium, Arbeitseinstieg und glücklicher Hochzeit nahm Fabian Schoierer, ein geborener Mannschaftssportler, wie das Bayernligateam schnell erkannte, die Offerte als Teammanager der 1. Männermannschaft einzusteigen, gerne an.
Wegen der umfangreichen Aufgaben will er sich allerdings ganz auf das Bayernligateam konzentrieren. Seine bisherige Gesprächsbilanz gleicht einer Sensation.
Die kniffligen Spielergespräche für die kommende Runde schloss der „Neue“nämlich erfolgreich mit einem 100-Prozent-Ergebnis ab: Alle Spieler der 1. Männermannschaft haben für die kommende Saison zugesagt. Kein einziger Abgang! Das ist fast noch erfreulicher als der aktuell zweite Platz in der Bayernligatabelle.
Angebote hatten die Spieler genug, selbst die Physios werden beim VfL abgeworben. Die Chancen des Günzburger Weges liegen aber auf der Hand.
Aus der Bundesliga-A-Jugend stoßen zudem Stephan Jahn und Lukas Rembold zum Kader. Außerdem kann Frieder Bandlow als Jugendnationalspieler mit einer Sondergehmigung eigentlich ab sofort in der ersten Männermannschaft eingesetzt.
Der Kader vergrößert sich damit durch die eigene leistungsorientierte Jugendarbeit von selbst. Auswärtige Spieler müssen für die kommende Runde nicht verpflichtet werden. Im Gegenteil: Neuverpflichtungen wären nicht zu rechtfertigen, man müsste dann ja eigene leistungsstarke Spieler wegschicken. „Dazu gibt es keinerlei Veranlassung“, so Cheftrainer Hofmeister. Eine einmalige Situation für einen Handballverein, zumal es auswärts durchaus Spieler gibt, die gerne mal weinrot tragen würden.