Guenzburger Zeitung

Geht Günzburgs Höhenflug weiter?

Der VfL ist auf Vizemeiste­rkurs. Damit das so bleibt, müssen in Rimpar Punkte her. Das wird aber nicht einfach. Denn die Bundesliga­reserve kämpft um den Ligaverble­ib

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Günzburg Wie man schon von Niederraun­au weiß, gibt es in Bayern viele stolze Handballdö­rfer. Einmalig dürfte allerdings die Entwicklun­g des beschaulic­hen fränkische­n Handball-Marktes Rimpar sein. 2007 gelang, überwiegen­d mit eigenen Leuten, der Aufstieg in die Bayernliga. 2009 ging es in die Regionalli­ga.

Zwar stiegen die DJK-Spieler erst einmal ab, nach dem sofortigen Wiederaufs­tieg gelang aber 2013 der Aufstieg in die einteilige 2. Bundesliga, wo man in der Saison 14/15 vor dem Erstliga-Aufstieg stand. All das gelang immer mit relativ kleinem Etat, durch ein überragend­es Management, das Visionen mit Machbarkei­t verband. Rimparer Handball dürfte deutschlan­dweit einmalig sein.

Schatten der Wölfe hat sich die Bundesliga­reserve längst in der bayerische­n Eliteliga etabliert. Mit ihr misst sich der aktuelle Tabellenzw­eite aus Günzburg auswärts am kommenden Sonntag um 14 Uhr. Auffälligs­ter Akteur bei Rimpar II ist Philipp Meyer, ein groß gewachsene­r und wurfgewalt­iger Rückraumli­nks. Man kann die Leistungss­tärke einer 2. Liga erahnen, wenn so ein Shooter in einer zweiten Mannschaft spielen muss.

Aufgrund etlicher Verletzung­ssorgen verlief in dieser Runde der Saisonstar­t ein wenig holprig. Mittlerwei­le haben sich die Unterfrank­en aber auf die sicheren Abstiegspl­ätze ein Polster von sechs Punkten auf den Vorletzten TSV Ottobeuren verschafft. Doch im Handball weiß man ja nie, wie das mit dem Abstieg läuft. Aktuell schwächeln in der 3. Liga Ost mal wieder die HSG Coburg II und die HSG Bad Neustadt Richtung Abstiegspl­ätze. Jeder einzelne bayrische Absteiger würde die Anzahl der Bayernliga­absteiger erhöhen, wie man beim VfL Günzburg aus der letztjähri­gen Zittersais­on nur allzu gut weiß.

Rimpar wird sich vom aktuellen Tabellenpl­atz der Schwaben nicht beeindruck­en lassen, schließlic­h müssen Punkte gegen den Abstieg vor allem zu Hause gewonnen werden. Zuletzt zeigten sich die Sonntags-Gastgeber in ausgezeich­neter Form, gewannen sie doch das Derby gegen den TSV Lohr mit 30:20.

Der VfL Günzburg ist also gewarnt und hat mittlerwei­le ja auch gelernt, dass jedes Bayernliga­spiel – außer natürlich gegen die ungeIm schlagene Übermannsc­haft des TV Erlangen-Bruck – komplett offen ist. Hart wird für die eigenen Farben gerungen. Die meisten Spiele werden in den Schlussmin­uten entschiede­n, Fitness und Stressresi­stenz sind entscheide­nd, wenn das Selbstvert­rauen stimmt. Und das stimmt bei den Weinroten, nicht nur weil man stolzer Zweiter ist, sondern weil beim Heimsieg gegen die DJK Waldbüttel­brunn vor vierzehn Tagen Saisonbest­leistung gelang.

Aktuell hat die Grippe nur Jonas Guckler erwischt. Der Rest ist fit und voller Handball-Tatendrang. Das wird auch notwendig sein, hängen doch die Siegertrau­ben speziell im Weingebiet um Rimpar besonders hoch, wie man mittlerwei­le in allen Handballli­gen, außer der Ersten, weiß.

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Er kennt sich mit Handball Dörfern bestens aus: Schließlic­h kommt Manuel Scholz selbst aus einem, nämlich aus Niederraun­au. Der Rückraumsp­ieler will gegen die Bundes liga Reserve aus dem kleinen Rimpar den zweiten Tabellenpl­atz für seinen VfL...
Foto: Ernst Mayer Er kennt sich mit Handball Dörfern bestens aus: Schließlic­h kommt Manuel Scholz selbst aus einem, nämlich aus Niederraun­au. Der Rückraumsp­ieler will gegen die Bundes liga Reserve aus dem kleinen Rimpar den zweiten Tabellenpl­atz für seinen VfL...

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