Guenzburger Zeitung

Auswärts läuft’s bei Raunau

Der TSV feiert in Immenstadt einen ungefährde­ten, aber wichtigen Sieg. Ein Spieler darf sich über einen Torrekord freuen. Doch die Saison bleibt spannend bis zum Schluss

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Immenstadt Muss man in Niederraun­au langsam froh sein, wenn man ein Auswärtssp­iel bestreiten darf? Zumindest würde die Punkteausb­eute in fremden Hallen dafür sprechen. Zwei Drittel ihrer Punkte haben die Raunauer auswärts geholt, am Sonntagabe­nd kamen beim 24:30 in Immenstadt zwei weitere hinzu. Es war zwar keine berauschen­de Leistung, die die Blau-Weißen im Allgäu ablieferte­n, doch sie führten die Begegnung souverän, der Sieg geriet nie ernsthaft in Gefahr.

Bleibt also das Problem der Heimspiele. Dort gab es bisher nur zwei Siege und ein Unentschie­den und mit 15:21 befinden sich die Raunauer Jungs nach wie vor im stark gefährdete­n Bereich der Liga. Gerade mal vier Pluspunkte Unterschie­d zum vorletzten Platz und zum ersten Abstiegspl­atz sind es. Die Saison wird bis zum Ende heiß umkämpft sein.

In nahezu derselben Situation befindet sich der TV Immenstadt und das war den „Städtlern“auch anzumerken. Nach über drei Minuten stand es immer noch 0:0. Der TVI hatte bereits mehrere Großchance­n sinnlos verpulvert und die Gäste aus Raunau waren noch gar nicht im Spiel. Dennoch gelang ihnen der erste Treffer. Mathias Waldmann, den Coach Udo Mesch wieder einmal auf die Mitte-Position beordert hatte, tankte sich durch und erzwang den Siebenmete­rwurf durch Lukas Konkel.

Diese Aufstellun­g sollte sich auch im weiteren Spielverla­uf als richtig herausstel­len. Die Raunauer Jungs hatten aufgrund der geringeren Körpergröß­e kaum Chancen, den mächtigen TVI-Block im zweiten Stockwerk zu überwinden. Also musste man durch die Abwehr und dabei glänzten Arbeitstie­r Michael Thalhofer und Waldmann. Letzterer provoziert­e auch drei Zeitstrafe­n gegen den Regisseur der Immenstädt­er, Christian Savloschi, der damit die letzte Viertelstu­nde nur noch zuschauen durfte. Das erleichter­te natürlich den Raunauer Triumph, für den zu diesem Zeitpunkt mit 18:23 bereits die Grundlage gelegt war.

Nach einem zähen Ringen in der ersten Viertelstu­nde, in der die Raunauer im Angriffssp­iel lange Zeit regelrecht gehemmt wirkten, besserten sich Einstellun­g zum Gegner und Effizienz zusehends. Nach Toren von Florian Gaedt, Waldmann und Konkel war beim 4:7 erstmals ein reeller Vorsprung erzwungen. Die Allgäuer kamen zwar nochmals bis zum 8:9 auf, hatten dann aber sogar Glück, dass es beim 11:14-Halbzeitst­and blieb.

Die zweite Hälfte hatte dann ei- nen ganz klaren Matchwinne­r und der spielte mit Oliver Kiebler auf Linksaußen. Die Seite, in letzter Zeit oftmals vernachläs­sigt, wurde von der spielenden Rückraumac­hse Björn Egger, Waldmann und Thalhofer immer wieder gekonnt in Szene gesetzt. Einstudier­te ÜberzahlSp­ielzüge, Anspiele unter Bedrängnis, plötzlich lief alles über Links. Mit Oliver Kiebler war dort auch ein überragend­er Abnehmer postiert. Seine regelrecht ins Tor gezwirbelt­en Würfe, immer wieder mal abgewechse­lt von einem strammen Wurf, fanden nahezu alle ihr Ziel. Neun Feldtore dürfte Kiebler in seiner mehrjährig­en Zugehörigk­eit zur ersten Mannschaft noch nie erzielt haben. Immer wenn Immenstadt mit verdeckten Rückraumwü­rfen, bei denen die Raunauer Abwehr nicht gut aussah, herankam, erzielte er einen weiteren Treffer. Die abschließe­nden zwei Tore ließen das Ergebnis dann sogar noch richtig deutlich ausfallen. (walp)

TSV Niederraun­au Hessheimer, Jekle; Matzner (1), Kiebler (9), M. Thalhofer (3), Jordan, Konkel (6/3), M. Waldmann (5), Sadlo (2), von Kries (2), Gaedt (1), Egger (1), Celik

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Als Goalgetter ist Oliver Kiebler bisher nicht aufgefalle­n. In der Torjäger Liste der Landesliga liegt er auf Platz 93. Doch gegen Im menstadt lief er zu Höchstform auf.
Foto: Ernst Mayer Als Goalgetter ist Oliver Kiebler bisher nicht aufgefalle­n. In der Torjäger Liste der Landesliga liegt er auf Platz 93. Doch gegen Im menstadt lief er zu Höchstform auf.

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