Ohne Kompromisse geht es nicht
In einer Sondersitzung beschäftigt sich das Burtenbacher Gremium mit der Fortschreibung des Flächennutzungsplans
Burtenbach Bereits seit dem Jahr 2015 arbeitet der Markt Burtenbach an einem neuen Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan für das Gemeindegebiet. Der Vorentwurf wurde im vergangenen Mai und Juni ausgelegt, um vor allem auch den betroffenen Bürgern die Möglichkeit einzuräumen, Stellungnahmen abzugeben. Marktgemeinderat Sebastian Rommel bemängelte in der jüngsten Sondersitzung, dass sich die Verfahrenszeit doch sehr deutlich in die Länge gezogen habe.
Seiner Ansicht nach seien viele Einzelheiten seither nicht mehr in der Erinnerung, deren Umsetzung könnten nicht mehr nachvollzogen werden. Rommel regte an, das Prozedere dahingehend zu verändern, dass Beschlüsse erst dann gefasst werden sollen, wenn besprochene Änderungen in den Entwurf eingearbeitet sind. Dem entsprach Bürgermeister Roland Kempfle dann auch insoweit, als ein Gesamtbeschluss zur Fortschreibung des Flächennutzungsplanes erst nach Einarbeitung der Änderungen auf eine der nächsten Gemeinderatssitzungen vertagt wurde.
Sehr viele an einem solchen Verfahren beteiligter öffentlicher Stellen hatten sich zum Teil intensiv mit den Einzelheiten dieses Vorentwurfes auseinandergesetzt. Vor allem auch von betroffener Bürgerseite kamen Einsprüche und Änderungsvorschläge. So lehnt das Landratsamt Günzburg die Ausweisung gewerblicher Bauflächen westlich der Hauptstraße (ehemals Staatsstraße 2025) aus ortsplanerischer und vor allem aus Gründen des Naturschutzes und der Landschaftspflege weiterhin ab. Vielmehr wird empfohlen, im Nordosten von Burtenbach, westlich der neuen Umgehungsstraße, Gewerbeflächen auszuweisen. Bürgermeister Roland Kempfle und der Marktrat halten jedoch an dieser Planung aufgrund der bestehenden Knappheit von Gewerbeflächen im Ortsgebiet Burtenbach fest. Auch weil sich das Gebiet in bereits bestehende große Gewerbeflächen östlich der Hauptstraße einfügt und bei der Erschließung ohne Neuversiegelung von Flächen auskommt. Auch durch Beschränkung der Bautiefe und den Abstand zur bestehenden Hangkante soll der unvermeidbare Eingriff in die Natur so erträglich wie möglich gehalten werden.
Massive Einwände gab es von Bürgerseite, teils anwaltschaftlich vertreten, gegen die Ausweisung eines Gewerbegebietes östlich des Ahornweges. Begründet wurden die Einsprüche hauptsächlich von Anliegern des Ahornweges wegen Beeinträchtigungen der Lebensqualität durch Lärm- und Geruchsimmissionen. Bürgermeister Roland Kempfle wies bei der ganzen Diskussion darauf hin, dass ohne Kompromissbereitschaft vernünftige Ergebnisse nicht zu erzielen sind. Der Gemeinderat trug diesen Einsprüchen dann auch weitestgehend Rechnung, indem die Flächen als Mischgebiet mit Schwerpunkt Wohnbebauung heruntergestuft wurden.
Änderungen werden in den Entwurf eingearbeitet
Konfliktsituationen ergeben sich immer auch durch die unterschiedliche Nutzung von Grundstücksflächen. Auch hier ist man überwiegend zu gemeinsamen Kompromissen gekommen, ohne dass Beteiligte aus Landwirtschaft, Gewerbe oder Wohnungsinhaber größere Einschränkungen hinnehmen müssen, betont Bürgermeister Kempfle.
Die Räte einigten sich darauf, die im Einzelnen getroffenen Änderungen in den Entwurf einzuarbeiten und bei einer der nächsten Sitzungen zu beschließen. Der geänderte Entwurf soll dann wieder für Stellungnahmen der Öffentlichkeit ausgelegt werden.