HSH Nordbank geht an Finanzinvestoren
US-Firmen sichern sich 80 Prozent
Kiel Die erste Privatisierung einer deutschen Landesbank ist fast perfekt. Die Länder Schleswig-Holstein und Hamburg unterzeichneten einen Vertrag über den Verkauf der HSH Nordbank an eine Gruppe von US-Finanzinvestoren, teilten die Regierungschefs Daniel Günther (CDU) und Olaf Scholz (SPD) nach einer Sitzung ihrer Kabinette in Kiel mit. Die Investoren um die New Yorker Investmentgesellschaft Cerberus und den Investor J. Christopher Flowers zahlen rund eine Milliarde Euro für die Anteile.
Cerberus und Flowers halten künftig rund 80 Prozent des Instituts, kleinere Anteile gehen an die US-Gesellschaft GoldenTree und an Centaurus Capital aus London sowie an die österreichische Bawag, die Cerberus zuzurechnen ist. Die Länder verzichten auf die Möglichkeit, vorübergehend an einer Minderheitsbeteiligung festzuhalten. Notwendig geworden war der Verkauf durch eine Auflage der EU-Kommission, nachdem die Länder die Bank zwei Mal mit staatlichen Mitteln vor der Insolvenz gerettet hatten. Für die Länder endet damit ein Finanzdesaster, das sich über rund zehn Jahre seit dem Beginn der globalen Finanzkrise hinzog und von zahlreichen politischen und wirtschaftlichen Fehleinschätzungen geprägt war. Den Grundstein dafür legte die Bank mit einer überzogenen Expansionsstrategie.