Ungewöhnliche Entwicklung
Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Günzburg geht weiter zurück. Das ist im Winter nicht selbstverständlich
Landkreis Die Arbeitslosenquote ist im Landkreis Günzburg im Februar um 0,1 Prozentpunkte gesunken und liegt nun bei 2,4 Prozent. Im Vorjahr waren 3,0. Zum Stichtag waren 1732 Arbeitslose gemeldet, das entspricht nach Angaben der Arbeitsagentur einem Minus von 56 zum Vormonat und einem Minus von 363 zum Vorjahr. Richard Paul, Leiter der auch für den Kreis Günzburg zuständigen Agentur in Donauwörth, erläutert in der Mitteilung die Entwicklung: „Dass die Arbeitslosigkeit zu dieser Jahreszeit zurückgeht, ist ungewöhnlich. Der Vergleich mit dem Vorjahreswert weist sogar eine Abnahme der Arbeitslosigkeit um 17,3 Prozent auf.“
Zur Besetzung stellten Arbeitgeber insgesamt 1491 offene Stellen zur Verfügung, 116 mehr als im Vormonat. Die Firmen suchen zur Bearbeitung ihrer Aufträge dringend Fachpersonal, das immer schwieriger zu finden sei. Paul wirbt: „Sehr wichtig ist dabei, dass die Firmen unsere Unterstützungsmöglichkeiten nutzen, um eigene Mitarbeiter zu Fachkräften auszubilden. Unter bestimmten Voraussetzungen können Lehrgangskosten und Lohnkostenzuschüsse gewährt werden.“Der Kontakt zur Arbeitsagentur lohne sich auf jeden Fall.
Wie sieht die Arbeitsmarktsituation bei den besonderen Personengruppen aus? Bei den älteren Arbeitnehmern ab 50 Jahren betrug die Arbeitslosenquote im Februar 3,1 Prozent (Vormonat 3,3 Prozent), das entsprach 713 Personen. 493 ausländische Arbeitslose und 208 Menschen mit Behinderung waren im Februar arbeitslos gemeldet. 319 Personen sind seit mehr als einem Jahr ohne Beschäftigung beziehungsweise langzeitarbeitslos. Im Februar begaben sich im Landkreis 624 Personen neu auf die Suche nach einem Job, 72 weniger als im Januar. 685 Personen (217 mehr als im Vormonat) konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Im Februar gab es 1491 offene Stellen, neu wurden 495 gemeldet (ein Plus von 190 im Vergleich zum Vormonat). Unverändert werden fast in allen Bereichen Fachkräfte oder Helfer gesucht, insbesondere in folgenden Bereichen: Metallbearbeitung, Metallbau, Maschinenund Fahrzeugtechnik, Mechatronik und Elektrotechnik, Logistik, Fahrzeugführer und Verkauf. 48,6 Prozent der Stellen wurden von Arbeitnehmerüberlassungsfirmen gemeldet.
Von den 1732 Arbeitslosen waren am Stichtag 1223 Personen – ein Minus von 54 zum Vormonat – bei der Agentur für Arbeit gemeldet. 509 Personen waren es beim Jobcenter des Landkreises (zwei weniger im Vergleich zum Vormonat), das für Hartz-IV-Empfänger zuständig ist.
Um mehr Frauen in Arbeit zu bringen und sie nach der Familienzeit beim beruflichen Wiedereinstieg zu unterstützen, findet zum Internationalen Frauentag am Donnerstag, 8. März, in der Agentur für Arbeit Donauwörth ein Telefonaktionstag statt. Unter dem Motto „Frauen haben es drauf“ist von 8.30 bis 12.30 Uhr Jessica Graf erreichbar. Interessierte Frauen können bei ihr unter Telefon 0906/788316 anrufen.