Guenzburger Zeitung

Ein Nein zum A8 Anschluss gefunden

In Bubesheim geht es unter anderem um die Ansiedelun­g eines Gewerbebet­riebs – und um eine besondere Formulieru­ng im Bebauungsp­lan

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Bubesheim Trotz eisiger Temperatur­en und Grippezeit war der Ratstisch in Bubesheim erstmals seit langer Zeit wieder voll besetzt. Das Gremium beschloss einstimmig, die beiden Trinkwasse­rbrunnen für knapp 33 000 Euro brutto regenerier­en zu lassen. Diese kostspieli­ge Maßnahme ist in regelmäßig­en Abständen nötig, um der Verockerun­g der Brunnen entgegenzu­wirken. Den Zuschlag erhielt als günstigste­r Bieter die Spezialfir­ma Aqua Brunnen Service Regenerier­ungstechni­k aus Eltmann bei Bamberg.

● Friedhof Angepasst wurde die Friedhofsp­lanung. Ein Weg von nur einem Meter Breite zwischen den Urnenerdgr­äbern an der Nordseite des Friedhofs und denen entlang der Aussegnung­shalle erschien dem Gemeindera­t doch als zu schmal, deshalb wird auf ein Urnenerdgr­ab verzichtet. Eine neue Hecke wird aus Liguster gepflanzt. Mit dem jetzt beschlosse­nen Plan beginnt die Phase der Ausschreib­ung.

● Ausbaugebü­hren Gute Nachrichte­n gab es für die Anlieger der Kanalund Straßensan­ierung rund um Wiesenweg und Wasserburg­er Weg: „Es liegt ein Schreiben des Ministeriu­ms vor, dass aufgrund des Landtagsbe­schlusses vom 25. Januar die Kommunen keine Bescheide im Rahmen der Straßenaus­baubeitrag­ssatzung mehr versenden, bis das Gesetzgebu­ngsverfahr­en abgeschlos­sen ist“, sagte Bürgermeis­ter Walter Sauter. „Was mit den von den Bürgern schon bezahlten Vorauszahl­ungen passiert, ist nicht bekannt“, fügte Geschäftss­tellenleit­erin Sabine Ertle hinzu. Ebenso offen ist die Frage, was mit bereits komplett abgerechne­ten Maßnahmen wie der in der Von-Rehlingen-Straße passiert. Es sei die Rede von einem Stichtag und dass es noch vor der Landtagswa­hl geklärt sein solle. „Wir warten ab“, befand Bürgermeis­ter Sauter, und das beschlosse­n die Räte dann auch einstimmig.

● Feuerwehr Um den Feuerwehrn­achwuchs ging es beim nächsten Punkt. Die im Oktober 2014 gegründete Kinderfeue­rwehr ist dem Feuerwehrv­erein angegliede­rt. Seit Juli 2017 ermöglicht eine Änderung des Bayerische Feuerwehrg­esetzes Artikel 7, dass die freiwillig­en Feuerwehre­n für Minderjähr­ige ab 6 Jahren Kindergrup­pen bilden können. Diese Möglichkei­t fand am Ratstisch einhellige Zustimmung. Die Kinderfeue­rwehr wird wie die Jugendfeue­rwehr ein Teil der gemeindlic­hen Einrichtun­g Feuerwehr. Verantwort­lich für sie ist damit der 1. Kommandant und die Feuerwehrk­inder sind bei der Kommunalen Unfallvers­icherung Bayern versichert. Die Verwaltung schätzt, dass die Gemeinde 300 bis 400 Euro im Jahr für Ausbildung­s- und Bastelmate­rial bezahlen wird. Aktuell sind 15 Kinder in Bubesheim in der Kinderfeue­rwehr, sie werden von zwei erfahrenen Feuerwehrf­rauen betreut. Zweiter Bürgermeis­ter Rainer Finkel bescheinig­te ihnen ein immenses Engagement. ● Areal Pro Mit dem Teil-Bebauungsp­lan Nr. 7 „Südwestlic­h der Rollbahn“Abschnitt II lag dem Gemeindera­t ein weiteres Puzzlestüc­k zur Entwicklun­g des Areals Pro auf dem Tisch. Es geht um ein 600 Meter langes Teilstück südlich der ehemaligen Start- und Landebahn, wo momentan Abrissarbe­iten von militärisc­hen Gebäuden und Sheltern zu beobachten sind. Der Bebauungsp­lan soll die Ansiedlung eines Gewerbebet­riebs mit umfassende­m Sortiment aus Lebensmitt­eln, Waren und Großküchen­ausstattun­g, der Großverbra­ucher beliefert und im Dreischich­t-Betrieb mit Nachtarbei­t produziere­n wird, ermögliche­n. Gemeindera­t Hermann Ritter (FW) fragte äußerst kritisch nach, wo da denn bitteschön die Abgrenzung zu einem Logistiker sei, einer Betriebsfo­rm, die auf dem Areal Pro unerwünsch­t sei. Zweiter Bürgermeis­ter Rainer Finkel antwortete: „Es ist von 500 Arbeitsplä­tzen die Rede. Auch eine Verwaltung kommt und Waren werden veredelt. Das ist kein Logistiker.“Auf Pochen von Ritter regt Bubesheim nun an, dass aus einer Sollvorsch­rift beim Immissions­schutz betreffend Lärm eine Mussvorsch­rift wird. Gemeindera­t Wolfgang Fichtl hatte im städtebaul­ichen Teil der Begründung zum Bebauungsp­lan einen für Bubesheim und sein klares Nein zu einem A8-Anschluss des Areals Pro auf Bubesheime­r Flur äußerst positiven Satz gefunden:

„Die Erschließu­ng des Plangebiet­s kann über die fertiggest­ellte Südumfahru­ng von Leipheim sichergest­ellt werden. (…) Damit kann mittelfris­tig eine nachhaltig­e und dauerhafte Verkehrser­schließung des großflächi­gen interkommu­nalen Gewerbegeb­ietes ohne Beeinträch­tigung der umliegende­n Gemeinden gewährleis­tet werden.“Fichtls Schlussfol­gerung vor allem an die Adresse der Stadt Günzburg: „Es ist kein A8-Anschluss Bubesheim nötig.“

 ?? Foto: Sandra Kraus ?? Von der Eleganz des Fliegerhor­sts Leipheim mit seinen Militärflu­gzeugen ist im Zuge der Abrissarbe­iten auf dem Areal Pro nichts mehr übrig. Im Moment werden Flugzeug Shelter abgerissen. Die Erde, mit der sie bedeckt waren, ist schon abgeräumt. Im Mo...
Foto: Sandra Kraus Von der Eleganz des Fliegerhor­sts Leipheim mit seinen Militärflu­gzeugen ist im Zuge der Abrissarbe­iten auf dem Areal Pro nichts mehr übrig. Im Moment werden Flugzeug Shelter abgerissen. Die Erde, mit der sie bedeckt waren, ist schon abgeräumt. Im Mo...

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