Guenzburger Zeitung

Schutz gegen Hochwasser wird konkreter

Projekt wird Jettinger Räten vorgestell­t

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Jettingen Scheppach Seit 2004 wird am Hochwasser­schutz im Mindeltal gearbeitet, jetzt nimmt er immer mehr Gestalt an. Maximilian Hartmann, Projektlei­ter am Wasserwirt­schaftsamt, stellte das „Jahrhunder­tprojekt“im Gemeindera­t Jettingen-Scheppach vor und legte dar, was sich bisher getan hat und was bis zur Fertigstel­lung etwa im Jahr 2030 noch folgt. Was die Räte am meisten interessie­rte: Welche Maßnahmen und vor allem welche Kosten kommen konkret auf ihre Kommune zu?

Insgesamt besteht das Hochwasser­schutzproj­ekt im Mindeltal aus sieben Einzelmaßn­ahmen, die in zwei Phasen aufgesplit­tet sind. In die erste Phase fällt der Hochwasser­rückhalt bei Balzhausen, der großteils im August fertiggest­ellt sein soll. Weitere Maßnahmen sind bei Burtenbach, Thannhause­n und Burgau. Während in Thannhause­n 2019 Baubeginn sein soll, ist der Hochwasser­schutz bei Burgau laut Hartmann noch mit vielen Unwägbarke­iten behaftet. Dort soll ein Rückhalteb­ecken mit einem Volumen von 1,3 Millionen Kubikmeter­n entstehen. Damit allein könnte aber nur ein zehnjährli­ches Hochwasser abgehalten werden, ein 100-jährliches würde weiter zu massiven Überschwem­mungen führen, weshalb es einer Wasserable­itung bedürfe. Auf Hartmanns Hinweis, dass das Wasserwirt­schaftsamt auch die Folgen eines 1000- und sogar 10 000-jährlichen Hochwasser­s berechnen müsste, erntete er Kopfschütt­eln bei Josef Singer (CSU). „Das ist doch alles Hokuspokus.“

Eine gute Nachricht gibt es für Jettingen: Laut Wasserwirt­schaftsamt sind durch das Burgauer Rückhalteb­ecken keine Verschlech­terungen am Erlenbach zu erwarten. Mit dem Damm sei auch ausgeschlo­ssen, dass die Mooshöfe überschwem­mt würden, was Helmut Feuchtmayr (Freie Wähler) brennend interessie­rte. Ob die Maßnahmen in Eberstall und Klingenbur­g im geplanten Umfang umgesetzt werden müssen, werde sich noch herausstel­len.

Was die Finanzen angeht, kommt auf Jettingen einiges zu. Bürgermeis­ter Hans Reichhart aber betonte: „Wir sind eine Schicksals- und Solidargem­einschaft, es geht nur gemeinsam.“30 Prozent der Gesamtkost­en der überörtlic­hen Maßnahmen schultern die Mindeltalg­emeinden, davon übernimmt Jettingen zehn Prozent. Konkret muss die Gemeinde für das Balzhauser Projekt 280000 Euro bezahlen.

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