Guenzburger Zeitung

SPD nominiert CSU für den „goldenen Sargnagel“

Über welche Landkreist­hemen sich die Günzburger Sozialdemo­kraten geärgert haben

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Günzburg Aktuelle kommunalpo­litische Themen, diesmal aus dem Kreistag, standen im Mittelpunk­t der Vorstandss­itzung des Günzburger Ortsverein­s. Dabei gab es heftige Kritik an Aussagen der KreisCSU.

Dass der Landkreis seine Fachakadem­ie für Sozialpoli­tik in Krumbach, die für den gesamten Landkreis von enormer Bedeutung sei, privatisie­ren müsse, weil es dann 300 000 Euro mehr Zuschüsse vom Freistaat Bayern gibt, ist für die SPD-Ortsverein­svorsitzen­de Simone Riemenschn­eider, ein Stück aus dem Tollhaus. Es sei zwar erfreulich, dass der Kreistag einstimmig eine Lösung gefunden habe, die keine Nachteile für die Schülerinn­en und Schüler und für die Lehrkräfte der Fachakadem­ie mit sich bringt. Allerdings führe der Beschluss zu einem bürokratis­chen Aufwand, der unglaublic­h sei. Und das nur, weil die CSU auf Landeseben­e in ihrer ideologisc­hen Sturheit auf die Privatisie­rung einer bewährten kommunalen Fachakadem­ie dränge.

Scharf kritisiert wurde in der Sitzung das Abstimmung­sverhalten der CSU-Kreisräte in Sachen Hallengebü­hren. Der stellvertr­etende SPD-Ortsverein­svorsitzen­de Daniel Szerman kommentier­te die von der CSU durchgepei­tschte massive Er- höhung der Nutzungsge­bühren für Sporthalle­n des Landkreise­s wie folgt: „Wenn man hört, wie die CSU über das Thema Ehrenamt immer redet, ist man versucht sie für den Ehrenamtsp­reis des Landkreise­s vorzuschla­gen. Wenn man sieht wie sie handelt, aber eher für den ,Goldenen Sargnagel’. Für die betroffene­n Vereine könne diese Erhöhung der Hallengebü­hren zu einer enormen Belastung werden, so Szerman, der selbst ehrenamtli­ch tätig ist.

Werner Gloning berichtete über die Diskussion, ob der Landkreis seinem Kommunalun­ternehmen Kreisklini­ken einen Zuschuss zur Verbesseru­ng der Pflegesitu­ation gewähren soll. Es gebe keinen einzigen glaubwürdi­gen sachlichen Grund, den gemeinsame­n Antrag von SPD und Grünen abzulehnen, außer, dass er in den Augen der CSU von der falschen Seite komme. Es sei unglaublic­h, so Gloning, dass für die CSU-Kreisräte im Kreisaussc­huss parteitakt­ische Winkelzüge wichtiger sind, als das Wohl des Pflegepers­onals und der Patienten. Gloning: „Ich habe aber die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass die Mehrheit der CSU-Kreisrätin­nen und Kreisräte das Personal in den Kreisklini­ken bei der endgültige­n Abstimmung im Kreistag nicht „im Regen stehen“lässt.“

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