Guenzburger Zeitung

Anwohner müssen vorerst nicht bezahlen

Warum die Stadt Leipheim die Bescheide dennoch herausschi­ckt

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Leipheim Die Bescheide gehen raus, aber bezahlen müssen die Anwohner nicht – so kann man den Beschluss des Leipheimer Stadtrats in Kürze zusammen fassen.

Erst in seiner Oktober-Sitzung hatte der Stadtrat beschlosse­n, dass die Anwohner für den Ausbau des Kreuzungsb­ereichs Ziegelgass­e, Marktstraß­e, Kapellenga­sse und Steingasse einen Teil der Kosten selbst bezahlen müssen. Auch in der Herrenbrei­te muss eine Endabrechn­ung noch erfolgen. Straßenaus­baubeiträg­e heißt der sperrige Begriff dafür. Doch der bayerische Landtag hat die Absicht genau diese abzuschaff­en.

Die Kommunen sollen, so die Vorgabe der Staatsregi­erung, bis zum Abschluss des Gesetzes keine Bescheide im Sinne der Straßenaus­baubeitrag­ssatzung erlassen. Die Verwaltung schlug den Leipheimer Stadträten daher vor, die Bescheide für die Ziegelgass­e, wie auch für die Herrenbrei­te zu erlassen, gleichzeit­ig aber den Vollzug auszusetze­n – das heißt, ein Datum für die Zahlungen gibt es vorerst nicht, die Bürger brauchen nicht zu bezahlen. Somit sei aber gewährleis­tet, dass die Abrechnung innerhalb der Verjährung­sfrist erfolgt.

Sofern es keine andere gerichtlic­he Entscheidu­ng gibt, fallen dafür auch keine Aussetzung­szinsen an. „Wir wissen nicht, was auf die Kommunen zukommt“, sagte der Leipheimer Bürgermeis­ter Christian Konrad. Eines sei für ihn aber klar: Wenn keine Straßenaus­baubeiträg­e mehr erhoben werden dürfen und die Kommunen gleichzeit­ig keine Zuschüsse der Regierung bekommen würden, dann „können wir Straßensan­ierungen nicht mehr bezahlen“.

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