Das Aus für den Skaterplatz
Ichenhausen will keine Anlage mehr. SPD-Fraktion streitet erfolglos für die Jugend
Ichenhausen Die Geräte sind bei der Sicherheitsprüfung durchgefallen und deshalb umgehend abgebaut worden. Aber auch andere Aspekte haben dazu beigetragen, dass die Ichenhauser Jugend nach der Schließung des Skaterplatzes Ende 2016 in absehbarer Zeit keinen Ersatz bekommt. Der Bauausschuss hat dies in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen. Auf Antrag der SPD kam das Thema in der öffentlichen Stadtratssitzung jetzt doch noch auf den Tisch, zum Ärger von Drittem Bürgermeister Hubert Schuler. „Ich verstehe den Antrag überhaupt nicht“, sagte Schuler verschnupft, „wir haben im Bauausschuss lang und ausführlich diskutiert.“Zudem habe es im regelmäßigen Austausch mit dem Bürgermeister und in den Fraktionsgesprächen genügend Gelegenheit gegeben, sich mit dem Thema zu befassen.
in nichtöffentlicher Sitzung beraten und abgestimmt worden ist, erklärte Bürgermeister Robert Strobel. Es sei um die Frage gegangen, ob die Stadt Ichenhausen gebrauchte Skatergeräte einer Kommune aus dem Landkreis kauft oder nicht, und Kaufverträge würden immer hinter verschlossener Tür behandelt. „Wir brauchen das abgefahrene Zeug nicht“, sagte Hubert Schuler zu dem gefassten Beschluss. Gebrauchte Geräte seien wenig attraktiv für Skater, ergänzte Strobel und für neue Geräte habe die besagte Landkreiskommune immerhin einen sechsstelligen Betrag investieren müssen.
Das will die Stadt Ichenhausen nicht tun, und Strobel zählte dafür eine Reihe von Argumenten auf. Mit dem Ordnungssinn der Jugendlichen habe es gehapert, deshalb musste einmal wöchentlich der Bauhof anrücken und Müll aufsammeln. Zudem war die Rede von Kosten zwischen 2000 und 3000 Euro für den notwendigen Zaun, auch eine Sicherheitsüberprüfung sei jährlich notwendig. Ein Aspekt war auch, dass die Anlage beim V-Markt „recht wenig benutzt“worden sei. Strobel sprach von etwa zehn Personen, von denen die Hälfte gar nicht aus Ichenhausen gewesen sei. Zudem müsste für die Leistungsschau der Wirtschaftsvereinigung die Anlage ab- und hinterher wieder aufgebaut werden.
Gerlinde Schweiger wollte ebenso wie ihre Fraktionskollegen von der SPD die Entscheidung im Bauausschuss aber nicht hinnehmen. „Die Voraussetzungen wären mehr als optimal“, sagte sie, der Platz beim V-Markt stehe zur Verfügung, gebrauchte Geräte wären zu haben und es gebe einen Jugendlichen, der Verantwortung übernehmen und das Tor im Zaun täglich auf- und zuschließen wolle. Diesen Jugendlichen habe er per E-Mail zum GeWarum spräch eingeladen, sagte Bürgermeister Strobel, aber auch auf eine zweite Einladung aus dem Rathaus sei „keine Reaktion“von dem jungen Mann gekommen. Zu Schweigers Anmerkung „Die Jugend ist unsere Zukunft“zählte Strobel auf, was Ichenhausen für Kinder und Jugendliche bietet: Sing- und Musikschule, Jugendpfleger, Allwetterplatz beim Stadtbad, Jugendhaus, Unterstützung der Vereine durch intensive Bezuschussung der Jugendarbeit und mehr. Auch das geplante Dorfgemeinschaftshaus in Oxenbronn bezeichnete er als „klares Votum auch für die Jugend“.
Die Mehrheit der Stadträte stand hinter dem Bürgermeister und dem Beschluss. In öffentlicher Abstimmung in der Stadtratssitzung votierte lediglich die SPD-Fraktion mit Georg Abt, Gabriele Walter und Gerlinde Schweiger dafür, mit gebrauchten Geräten wieder einen Skaterplatz einzurichten.