Mit dem Bagger rollt auch der Denkmalschutz an
Die Arbeiten im neuen Kissendorfer Baugebiet laufen schon vor dem offiziellen Baubeginn
Bibertal Der erste Bagger ist im neuen Bibertaler Baugebiet „Rotleite“in Kissendorf schon angerollt. Allerdings in Begleitung des Denkmalamts. Der komplette Verlauf der Erschließungsstraße wurde Schicht für Schicht bis zu einer Tiefe von 80 Zentimetern sorgsam abgetragen. „Gefunden wurde auf den untersuchten 3000 Quadratmetern keine Scherbe, dafür aber an achtzehn Stellen Bodenverfärbungen“, informierte Bürgermeister Oliver Preußner (CSU) in der Gemeinderatssitzung die Räte und die fünf Zuhörer.
Diese markierten Stellen müssten nun von einer professionellen Grabungsfirma genau untersucht werden. „Solche Bodenverfärbungen können Anzeichen für eine Grube aus der Eisenzeit sein.“Die Arbeiten der Archäologen sollen rund eine Woche Zeit in Anspruch nehmen. Die Kosten von 15000 Euro trägt die Gemeindekasse.
Eine Verzögerung der Erschließungsarbeiten befürchtet die Verwaltung nicht, denn Baubeginn dafür sei erst am 15. März. Auf Nachfrage von Manfred Kammerer (FW), was das für die Bauherren und ihre Grundstücke bedeute, sagte Preußner: „Das handhaben wir transparent, die erste Mail ging schon raus. Sollten Bodenuntersuchungen auf den Grundstücken nötig werden, werden die Kosten dafür auf alle verteilt.“Weitere Diskussion unterband Preußner mit dem Hinweis auf zu viele Eventualitäten: „Vielleicht kommt bei der jetzt anstehenden Untersuchung ja gar nichts raus.“
Sollte sich ein Bodendenkmal bestätigen, wird es online für jeden Bürger einsehbar, im bayerischen Denkmal-Atlas markiert werden. Ganz in der Nähe des Rotleite-Baugebiets ist dort ein größeres Areal westlich der Pfarrer-Reeß-Straße schon als Bodendenkmal kartiert.
Während beim Denkmalschutz nur informiert wurde, gab es beim nächsten Thema etwas zu entscheiden. Die Sorgen von Gemeinderat Manfred Kammerer (Freie Wähler), dass sich auf dem Areal Pro eine nicht gewollte Spedition mit einem Mehr an Verkehr auch auf den Straßen Bibertals ansiedeln würde, zerstreute Bürgermeister Oliver Preußner: „Der Bebauungsplan für diese Fläche südlich der Rollbahn ist nicht für eine Spedition gedacht, sondern für einen Gewerbebetrieb mit umfassendem Sortiment an Lebensmitteln, Ge- und Verbrauchsgütern und Großküchenausstattung. Beliefert werden Großverbraucher in Hotellerie, Gastronomie, Kantinen und soziale Einrichtungen. Lieferverkehr wird natürlich entstehen.“Bei der sich anschließenden und einstimmig getroffenen Abstimmung wurden keine Einwände gegen den Bebauungsplan erhoben.
Ebenfalls einstimmig bestätigte der Gemeinderat die Wiederwahl von 1. Kommandant Karl Burger und 2. Kommandant Marcel Reißner von der Feuerwehr Echlishausen, sowie die Neuwahl von 2. Kommandant Marc Schmid, der in der Feuerwehr Silheim Roland Windeisen ablöst.