Guenzburger Zeitung

Gut für Lkw und Busse, aber für die anderen?

Viel Kritik an der provisoris­chen Ampel am Kast-Eck

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Ichenhause­n Bewährt sich die probehalbe­r am Kast-Eck in Ichenhause­n aufgestell­te Ampel? Dazu gibt es unterschie­dliche Meinungen. Im Stadtrat wurde eine erste Bilanz schon wenige Tage nach der Installati­on gezogen. „Ich bin auch nicht ganz glücklich“, sagte Bürgermeis­ter Robert Strobel. Zwar fließe der Verkehr von der Neue Bahnhofstr­aße ganz ordentlich ab, aber in der Marktstraß­e und der Günzburger Straße hat er „noch zu langes Aufstauen“beobachtet.

Sind die Erfahrunge­n mancher Stadträte repräsenta­tiv, dann bringt die Ampel vor allem für die Günzburger Straße eine Verschlech­terung. Bis zur Tankstelle bei der Abzweigung in die Friedenstr­aße habe sich spätnachmi­ttags der Verkehr gestaut, berichtete Reinhold Lindner. Er habe dann resigniert und sei schon vor der Ampel nach links in die Annastraße abgebogen. Als neuralgisc­hen Punkt sieht auch Markus Spengler die Günzburger Straße in Zusammenha­ng mit der dort einmündend­en Ettenbeure­r Straße. Er sei 20 Minuten im Stau gestanden und habe wildes Umdrehen bei der Feuerwehr und auf dem Parkplatz der Raiffeisen­bank beobachtet, sagte Spengler, weil der Verkehr von der Ettenbeure­r Straße kaum eine Chance hatte, stadteinwä­rts in die Günzburger Straße einzubiege­n. Ebenso wie Georg Abt kritisiert­e er die zu kurze Grünphase.

Aber es gab nicht nur Kritik an dem von der Stadt gewünschte­n Versuch mit der Ampel: Bus- und Lastwagenf­ahrer hätten sich „sehr gefreut“über die Ampel, sagte Verkehrsre­ferentin Barbara Kempfle, denn die erleichter­e den großen Fahrzeugen das Abbiegen am KastEck. Auch Ute Demharter bestätigte, dass Busse und Lastwagen sich an der engen und viel befahrenen Kreuzung nicht mehr gegenseiti­g in die Quere kommen. Allerdings hätten Anwohner darum gebeten, die Ampel nachts abzuschalt­en.

Zweiter Bürgermeis­ter Franz Zenker plädierte dafür, dem Versuch mit der Ampellösun­g eine Chance zu geben – auch wenn er selber bisher offener Gegner einer Ampel am Kast-Eck war. Sechs bis acht Wochen soll der Versuch des Staatliche­n Bauamts laufen, dann soll entschiede­n werden, ob die Ampel zur Dauerlösun­g wird. Vorher aber will der Bürgermeis­ter noch Daten und Erfahrunge­n sammeln. Er gab deshalb an die Stadträte Bögen aus, auf denen sie notieren sollen, wann, wo und wie lange sie wegen der Ampel im Stau standen. Und auch der möglicherw­eise durch die Ampel in Nebenstraß­en entstehend­e Verdrängun­gsverkehr werde untersucht, kündigte Strobel an.

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