In Heidenheim über Günzburg nachgedacht
Die CSU hat sich bei ihrer Frühjahrsklausur Gedanken über die Zukunft der Großen Kreisstadt gemacht
Günzburg Mit der Weiterentwicklung der Stadt hat sich die CSU bei ihrer Frühjahrsklausur im benachbarten Heidenheim befasst.
Einer der Zukunftsbausteine sei die Ausweitung des touristischen Angebots in der Region. Zu diesem Zweck traf sie sich mit Fraktion und Vorstand der CSU im benachbarten Heidenheim; mit dem dortigen Amtskollegen, Oberbürgermeister Bernhard Ilg, wurden die Möglichkeiten sondiert. Legoland habe Günzburg mehr Tourismus als vor 20 Jahren prognostiziert. Wie könnte man also das Angebot noch erweitern? Diese Frage beschäftigte den Vorstand der Christsoziale. Am nahe gelegenen Albrand böten sich über den Landkreis hinaus hervorragende Ziele, damit Günzburgs Gastfamilien ihr Urlaubsprogramm abwechslungsreich erweitern können, ohne dass sie einen Quartierwechsel vornehmen müssen. Daher sei es extrem wünschenswert, dass man rasch und effektiv die touristische Werbung zusammen mit Heidenheim vorantreibe, für den Besuch der Burg, der Opernfestspiele und des Naturtheaters, des Brenzparks oder des Wildparks; ebenso denkbar sei eine Zusammenarbeit mit Giengen und dem Steiff-Museum. „Schließlich verbindet uns ein hervorragendes Radwegenetz von der Donau bis zur Brenz“, so Ruth Niemetz. Die CSU werde diese Anreize sehr schnell im Stadtrat ankündigen, damit der Prozess in Gang komme.
Ein wegweisender Zukunftsbaustein ist nach Ansicht der CSU die Jugend. Für die Kleinkinderbetreuung und die Schulkarriere biete die Stadt bereits Hervorragendes, für die Zeit danach sehe es derzeit aber weniger rosig aus. Damit es in Günzburg wieder mehr Bleibeperspektiven für die Jugend nach dem Schul- oder Ausbildungsabschluss gebe, müsse die Stadtentwicklung verschärft auch in diese Richtung stoßen: „Warum nicht träumen von einer Dualen Hochschule, einem Bildungs-Campus, von vielfältigen Sportangeboten in Trendsportarten, von Kulturangeboten für junge Leute oder von Wohnformen für ein attraktives Miteinander der Generationen“, so die Fraktionsvorsitzende Stephanie Denzler.
Die CSU will die Chancen, die das neue Oberzentrum Günzburg-Leipheim bietet, jetzt genutzt sehen. „Dazu gehört zum Beispiel auch die Realisierung eines zeitgemäßen, attraktiven Stadtmuseums mit den Günzburger Alleinstellungsmerkmalen „Römer“und „Habsburg“; um diese in einer für Kinder und Familien begeisternden Weise zu präsentieren“, ist Kulturreferent Stefan Baisch überzeugt. Für bessere Bleibeperspektiven für die Jugend müsse man auch bei der Entwicklung von Neubaugebieten in neue Richtungen denken, die CSU setzt auf das Stichwort Nachbarschaftshilfe.
Der dritte Zukunftsbaustein heißt innovative Bauleitplanung; Flächeneinsparung ist nach Ansicht der örtlichen CSU nicht allein auf einem Papier mit fixen Quoten zu regeln, wie sie im kommenden Volksbegehren „Betonflut eindämmen“gefordert werden. Taten müssten folgen. So sei das bisherige Vorgehen in Günzburg beispielgebend und vorausschauend, die vorhandenen Brachflächen und Altflächen zu nutzen und zu verdichten, bevor die grüne Wiese bebaut wird. „Die Stadtentwicklung erfolgte in Günzburg in den letzten Jahren beinahe ausschließlich auf bereits genutzten Flächen“, betonte Stadtrat Thomas Ermer. Daher werde künftig noch viel wichtiger, die Frage zu stellen, wo es in Günzburg und seinen Stadtteilen noch derartige Flächen gibt, ergänzt Stadtrat Günter Treutlein. Er forderte erneut, ein städtisches Baulandkataster zu erstellen. Die CSU werde daher bei künftigen Bauplanungen dafür eintreten, dass nicht nur in die Fläche, sondern auch in die Höhe gebaut wird. So könne ein Parkplatz platzsparend als Parkdeck gestaltet oder eine großflächige Handelsnutzung mit Wohnraum kombiniert werden.
Ein nicht zu vernachlässigender Zukunftsbaustein ist das Thema Sicherheit. Stellvertretender Ortsvorsitzender Philipp Rauner forderte die CSU auf, dazu im Stadtrat zahlreiche Ideen einzubringen, die das Alltagsleben erleichtern, wie hellere und sauberere Treppenzugänge zur Tiefgarage, Überlegungen für eine Modernisierung des Hofgartens oder eine Überprüfung der Bedarfsampelschaltungen für Fußgänger am Abend und Wochenende.
Die CSU erkennt sehr deutlich, dass es für die Jugend in der Stadt Aufenthaltsräume geben muss, aus denen sie nicht ständig vertrieben werden. „Wir Stadträte müssen die Jugendarbeit im Stadtgebiet nochmals intensiv überdenken, um sowohl den jungen Leuten ihren Freiraum zu geben, aber auch den älteren Bürgern ein ausreichendes Sicherheitsgefühl zu geben.“, kündigt die Jugendreferentin Margit Werdich-Munk an.