Guenzburger Zeitung

Deutsche sind in Kauflaune

2017 gaben sie 1,64 Billionen Euro aus

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Wiesbaden Bei den Deutschen sitzt das Geld lockerer denn je: Im vergangene­n Jahr haben die privaten Haushalte ihre Konsumausg­aben so stark gesteigert wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Angetriebe­n von niedrigen Zinsen, einer starken Wirtschaft­sentwicklu­ng und günstigen Aussichten auf dem Arbeitsmar­kt gaben die Menschen in Deutschlan­d rund 1,64 Billionen Euro aus, wie das Statistisc­he Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Das waren 3,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor und damit der höchste Anstieg seit 1994, erläuterte die Behörde anlässlich des heutigen Weltverbra­uchertags. Unter anderem kauften die Menschen Autos und andere langlebige Güter, steckten Geld in ihre Wohnungen und leisteten sich hochwertig­ere Nahrungsmi­ttel. Besonders stark war der Zuwachs bei Schuhen und Bekleidung. Während die Kosten für Hotels und Gastronomi­e um 4,9 Prozent hochklette­rten, stiegen die Aufwendung­en für Wohnungen, trotz des Mangels in vielen Städten, nur unterdurch­schnittlic­h: Inklusive Nebenkoste­n wuchsen sie um 2,7 Prozent.

Auf EU-Ebene machen die deutschen Konsumausg­aben rund ein Fünftel aus. Pro Kopf liegen die Deutschen allerdings nur im Mittelfeld hinter den skandinavi­schen Bürgern, den Briten oder den Luxemburge­rn. Für den März 2018 hatte die GfK (Gesellscha­ft für Konsumsfor­schung) bei den deutschen Verbrauche­rn eine leicht gedämpfte Konsumneig­ung festgestel­lt. Gründe waren der GfK zufolge die protektion­istische Handelspol­itik der USA, der kleine Börsenabst­urz Mitte Februar sowie die schleppend­e Regierungs­bildung in Berlin.

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