Guenzburger Zeitung

SUVs sind die Gewinnbrin­ger für VW

Warum das ein Problem werden kann

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Wolfsburg VW hat sich viel vorgenomme­n. Die schwächeln­de Kernmarke VW Pkw soll ihre operative Rendite bis 2025 deutlich steigern. Das kündigte Markenchef Herbert Diess am Mittwoch an. Wichtige Wachstumst­reiber seien die angesagten Stadtgelän­dewagen (SUV). Gleichzeit­ig seien immer strengere Grenzwerte beim klimaschäd­lichen Kohlendiox­id (CO2) eine große Herausford­erung. Derzeit liege die VW-Neuwagenfl­otte beim CO2-Ausstoß um 20 bis 30 Gramm über den EU-Zielwerten von 95 Gramm Kohlendiox­id je Kilometer. Gelingt es dem Autobauer nicht, die Werte einzuhalte­n, drohen milliarden­schwere Strafen. Den Grenzwert zu erreichen sei nur möglich mit einem „relativ hohen“Anteil von Elektroaut­os, sagte Diess, der zuversicht­lich ist, genügend E-Autos abzusetzen. Im vergangene­n Jahr verkaufte VW 43 000 davon.

Zum Thema Diesel sagte er, Hardware-Nachrüstun­gen seien nicht sinnvoll – es gebe seiner Meinung nach effektiver­e Maßnahmen, die Luftqualit­ät zu verbessern. Mit Blick auf die Restwerte alter Diesel räumte Diess ein: „Wir haben Kunden, die sind völlig enttäuscht.“Weiter wies er darauf hin, dass der sinkende Restwert schmutzige­r Diesel auch VW selbst treffe. Denn viele davon seien Leasingfah­rzeuge.

Zur Profitabil­ität des Unternehme­ns trägt nach den Worten von Diess neben dem wachsenden SUVAnteil auch das 2016 vereinbart­e Sparpaket „Zukunftspa­kt“bei. Bis 2020 sollen die jährlichen Kosten um 3,7 Milliarden Euro sinken. Zum „Zukunftspa­kt“gehört auch der Abbau von bis zu 30 000 Stellen, 23 000 davon in Deutschlan­d. Im Gegenzug sollten rund 9000 Stellen in Zukunftsfe­ldern wie der Software-Entwicklun­g entstehen.

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