Guenzburger Zeitung

Grippewell­e setzt den Kliniken zu

Schwabens größtes Krankenhau­s in Not

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Augsburg Die Grippewell­e bringt jetzt das Augsburger Klinikum, das größte Krankenhau­s in Schwaben, an die Kapazitäts­grenze: Seit Dienstag werden nur noch Notfälle neu aufgenomme­n. Für diese Woche wurde allen einbestell­ten Patienten, die auf einen aufschiebb­aren Eingriff warten, abgesagt. Patienten, bei denen es medizinisc­h vertretbar ist, müssen so schnell wie möglich entlassen werden. Die Einzelzimm­er-Belegung für Privat-Patienten wurde aufgehoben. Man wolle die Situation kommende Woche neu bewerten, teilte der Vorstand des 1750-Betten-Hauses mit.

„Auffallend stark zugenommen“hat die Zahl der Grippeinfe­ktionen auch im Rotkreuzkr­ankenhaus in Lindenberg im Westallgäu. Dies berichtet Pflegedire­ktorin Caroline Vogt. Erkrankt seien auch viele Mitarbeite­r. Spürbare Auswirkung­en auf die Versorgung der Patienten habe die Situation aber nicht. Auch in den Kliniken OstallgäuK­aufbeuren wurde zuletzt eine steigende Zahl von Grippefäll­en gemeldet. Leichtere, planbare Eingriffe seien auch dort verschoben worden.

Eine Nachfrage in Aichach ergab, dass das dortige Krankenhau­s zwar sehr voll sei, aber kein Notstand herrsche. Das Klinikum Landsberg beobachtet sogar schon ein allmählich­es Abebben der Grippewell­e. Da aber gleichzeit­ig Norovirus-Erkrankung­en auftraten, fehlten viele Mitarbeite­r. Operatione­n hätten aber nicht verschoben werden müssen. Im Kreis Donau-Ries gebe es keine Engpässe, das Stiftungsk­rankenhaus in Nördlingen sei aber voll belegt.

Im Günzburger Kreiskrank­enhaus hat sich nach Angaben des Management­s die Lage verbessert. Wie berichtet, hatte sich dort vor kurzem ein großer Teil der Belegschaf­t krank gemeldet. An der Grenze zur Überbelegu­ng arbeite man aber immer noch, auch fehlten Pflegekräf­te.

Von einer besonderen Situation ist auch das Klinikum Augsburg betroffen: Dem Maximalver­sorger macht nicht nur die Grippewell­e zu schaffen. Gleichzeit­ig gibt es beim Personal hohe Ausfälle aufgrund von Erkrankung­en. Und grundsätzl­ich kommt hinzu, dass am Klinikum, das im kommenden Jahr vom Freistaat übernommen wird und zur Uni-Klinik wird, ein Teil der Stellen in der Pflege unbesetzt ist. Hintergrun­d ist der Fachkräfte­mangel. Am Klinikum geht man davon aus, dass sich bis zum Anfang der kommenden Woche eine leichte Besserung einstellen könnte.

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Foto: Wagner Das Klinikum Augsburg nimmt aktuell nur noch Notfälle neu auf.

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