Immer mehr Eltern bleiben beim kranken Kind
Wenn ein Virus die Tochter oder den Sohn erwischt, stehen viele berufstätige Mütter und Väter vor einem großen Problem: Wer kümmert sich jetzt daheim um den Nachwuchs?
hinke Bayern trotzdem etwas hinterher.
Auffällig sei der Unterschied zu ostdeutschen Bundesländern. Mit 28 Prozent Väter-Anteil sind Sachsen und Thüringen Vorreiter. Ein Grund könne sein, dass ostdeutsche Frauen häufiger arbeiten, erklärt Schwab. Gleichberechtigte Doppelverdiener-Modelle im Osten seien immer noch stärker verbreitet. Dagegen sei in Bayern der Hausfrauenanteil viel höher.
SPD-Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr sieht den Anstieg des Kinderkrankengeldes darin begründet, dass die Zahl der Alleinerziehenden ansteigt. Egal ob Frau oder Mann, sie alle würden auf der Arbeit einen Druck spüren. Strohmayr, selbst dreifache Mutter, sagt: „Einmal fehlen ist in Ordnung. Aber beim zweiten oder dritten Mal bekommen viele Unmut zu spüren.“Das liege daran, dass sowohl der
Im Job spüren Mütter und Väter oft den Unmut
Chef als auch die Kollegen freigestellte Mütter und Väter nicht genügend akzeptieren – nur eine von vielen Stellschrauben, an denen gedreht werden müsste.
Strohmayr wünscht sich nicht nur flexiblere Arbeitszeiten, sondern mehr Betreuungsangebote auf ehrenamtlicher Basis. Die Politikerin hat Nachbarschaftshilfen im Kopf. Gute Beispiele gibt es in Form von Karteien und Nachbarschaftshilfen für Senioren. Wenn es nach Strohmayr geht, sollten solche Projekte flächendeckend existieren, vor allem auch für junge Familien mit Kindern.