Guenzburger Zeitung

Neuer Terrorproz­ess in München

Syrer unter IS-Verdacht

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München Erneut beginnt vor dem Münchner Oberlandes­gericht ein Terrorproz­ess. Ein 32 Jahre alter Mann aus Syrien muss sich wegen Mitgliedsc­haft in einer terroristi­schen Vereinigun­g im Ausland und wegen Verstoßes gegen das Kriegswaff­enkontroll­gesetz verantwort­en. Wie das Gericht am Mittwoch mitteilte, beginnt der Prozess am 4. April und ist auf zwölf Tage angesetzt.

Der Syrer Zoher J. war im vergangene­n April in Niederbaye­rn festgenomm­en worden. Der Beschuldig­te soll laut Anklagebeh­örde zuerst Mitglied des syrischen AlKaida-Ablegers gewesen sein, der sich früher Al-Nusra-Front nannte. Später soll er der Terrormili­z Islamische­r Staat angehört haben.

Er habe im Jahr 2011 zusammen mit anderen eine zur Al-Nusra gehörende Kampfeinhe­it gegründet, die unter anderem im Raum Aleppo und später auch in den Regionen Tabka und Al-Rakka aktiv war. Als weite Teile des Aktionsgeb­ietes unter die Kontrolle des IS fielen, habe sich Zoher J. diesem angeschlos­sen und für dessen „Geheimdien­st“gearbeitet.

Im Jahr 2015 sei er dann nach Deutschlan­d gereist und von dort nach Griechenla­nd gependelt, um in Flüchtling­slagern neue Mitglieder für Terrorzell­en in Europa zu rekrutiere­n. Außerdem sollte er laut Anklagesch­rift bereits in Europa agierende Terrorzell­en koordinier­en, um – noch nicht näher geplante – Anschläge durchzufüh­ren. Die Generalsta­atsanwalts­chaft in München hatte im Dezember 2017 Anklage erhoben.

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