Festnahme im Entführungsfall Würth
Polizei fasst möglichen Kidnapper
Fulda/Offenbach Spezialeinheiten der Polizei haben am Mittwochmorgen in Offenbach den mutmaßlichen Entführer des geistig behinderten Sohns des Industriellen Reinhold Würth festgenommen. Der Mann wird derzeit dem Haftrichter vorgeführt. Weitere Angaben wurden bislang nicht gemacht. Die Familie äußerte sich auch auf Anfrage nicht zu der Festnahme.
Der Täter soll im Juni 2015 den Milliardärssohn in Schlitz (Vogelsbergkreis) entführt haben. Einen Tag später wurde der damals 50-Jährige in einem Wald bei Würzburg an einen Baum gekettet gefunden. Er überstand die Entführung unversehrt, zu einer Lösegeld-Übergabe war es nicht gekommen. Der Entführer hatte zwar schriftlich Lösegeld gefordert, das Opfer wurde jedoch vor der Übergabe des Geldes gefunden.
Ermittler waren nach Stimmanalysen davon ausgegangen, dass der Entführer aus dem Grenzgebiet zwischen Serbien und Montenegro stammte und im Rhein-Main-Gebiet Deutsch gelernt habe. Auch über die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“war damals nach Hinweisen auf den Entführer gesucht worden. Nach der Sendung gingen rund 200 Hinweise bei der Polizei ein.
Der 82 Jahre alte Schraubenmilliardär Würth stammt aus Öhringen (Kreis Heilbronn). Die WürthGruppe hat ihren Sitz in Künzelsau im Hohenlohekreis. Sie operiert weltweit – vornehmlich im Großhandel mit Produkten der Befestigungsund Montagetechnik. Sie beschäftigte 2017 über 74000 Menschen.