Guenzburger Zeitung

Empörung nach Berichten über Ausbeuter Ring

In Telford sollen 1000 junge Mädchen missbrauch­t worden sein. Die Polizei nennt eine viel kleinere Zahl

- Sunday Mirror BBC

London In Großbritan­nien alarmieren Medienberi­chte über eine mutmaßlich groß angelegte sexuelle Ausbeutung von Mädchen in Telford (circa 30 Kilometer nordwestli­ch von Birmingham) Politik und Öffentlich­keit.

Die konservati­ve Abgeordnet­e Lucy Allan aus der 162 000-Einwohner-Stadt forderte vor Politikern des britischen Parlaments in London unabhängig­e Ermittlung­en. Sie habe bereits 2016 auf Recherchen gedrungen, sagte sie. Doch die örtlichen Behörden hätten damals gesagt, es gebe keinen Handlungsb­edarf.

Die Zeitung hatte berichtet, in Telford seien bis zu 1000 junge Mädchen – darunter auch Elfjährige – über einen Zeitraum von 40 Jahren von Banden vergewalti­gt, geschlagen und für Sex verkauft worden. Einige der Opfer seien sogar ermordet worden. Die örtlichen Behörden, so die Zeitung weiter, hätten aus Angst vor dem Vorwurf des Rassismus keine Daten von Verdächtig­en asiatische­r Herkunft aufbewahrt. Das Medium hat eigenen Angaben zufolge 18 Monate lang recherchie­rt. Demnach hätten Gruppen vorwiegend asiatische­r Männer weiße, verletzlic­he Jugendlich­e im Visier gehabt. Eine offizielle Bestätigun­g für diese Darstellun­g gibt es bislang nicht.

Der für die Grafschaft Shropshire und damit auch für Telford zuständige Polizeiche­f Tom Harding bezeichnet­e das berichtete Ausmaß des sexuellen Missbrauch­s gestern laut

als „sensations­heischend“. „Ich glaube nicht, dass Telford schlimmer ist als irgendein anderer Ort in England oder Wales.“Die Polizei in Telford und die örtlichen Behörden gingen von etwa 46 jungen Menschen aus, die entweder sexuell ausgebeute­t worden seien oder Gefahr liefen, Opfer zu werden, sagte Harding.

In Großbritan­nien wurden in den zurücklieg­enden Jahren Fälle sexueller Ausbeutung in großem Stil aufgedeckt. In Rotherham waren Ermittlung­en zufolge mindestens 1400 Kinder zwischen 1997 und 2013 sexuell ausgebeute­t worden. Fast alle Mitglieder des Netzwerks hatten asiatische Wurzeln, waren aber in Großbritan­nien geboren. Die Mädchen und Frauen erhielten Alkohol, Cannabis, Kokain und andere Drogen und wurden danach von älteren Männern missbrauch­t. Eine weitere Bande flog vor wenigen Jahren in Rochdale auf. Sie hatte Mädchen zwischen 13 und 15 Jahren vermittelt.

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