Operationen werden nicht mehr abgesagt
Lage an Kreisklinik aber noch nicht normal
Günzburg Vor drei Wochen mussten am Günzburger Kreiskrankenhaus geplante Operationen verschoben werden, weil sich ein erheblicher Teil der Belegschaft – mehr als 80 von 540 Beschäftigten – krank gemeldet hatte. Die Situation sei wieder „deutlich besser“geworden, sagt der Direktor Klinikmanagement, Andreas Mugler. Operationen fänden inzwischen wieder „ganz normal“statt. Dennoch gebe es täglich nach wie vor in Folge von Erkältungskrankheiten oder grippaler Infekte Ausfälle, „die wir aber kompensieren können“. Dies sei nur durch das große Engagement der Belegschaft möglich. „Und das ist kein Arbeitgebergesülze“, setzt Mugler am Mittwoch hinzu.
Sorgenfrei ist der Klinikmanager freilich nicht: Das Günzburger Kreiskrankenhaus arbeitet an der Grenze zur Überbelegung. Es sind gerade derart viele Personen stationär untergebracht, dass die behandelnden Ärzte zum Teil weitere Wege in Kauf nehmen müssen. Ein Beispiel von mehreren: Ein HNOPatient liegt in der Unfallchirurgie, da auf seiner Station alle Betten belegt sind. Um die „überbordenden Patientenzugänge“händeln zu können, helfen laut Mugler alle Fakultäten zusammen.
Viele Kranke unter der Belegschaft gibt es im Bereich Hauswirtschaft. Die Beschäftigten sind beispielsweise für Reinigungsarbeiten zuständig. Fast jede dritte Arbeitskraft (zwölf von 40) ist derzeit nicht arbeitsfähig. Überlegt wird, befristet einen externen Dienstleister für diese Tätigkeiten zu engagieren.
Außerdem sind vermutlich bis Oktober drei der zwölf Betten auf der Intensivstation gesperrt, weil dort an sich zu wenige Fachkräfte in der Pflege arbeiten. Umschichten bringt laut Mugler nichts, „dann ist das Problem nur verschoben“. Wenn es gut laufe, könnten bis Herbst drei der offenen sechs Stellen besetzt sein. Mit den Bergen von Überstunden, die in den vergangenen Wochen von dem verbliebenen Personal angehäuft worden sind, hat sich Mugler gedanklich noch nicht beschäftigt. Er weiß: Das alles abzuarbeiten, wird die nächste große Herausforderung. Akut sei es aber erst einmal darum gegangen, den Laden „am Laufen zu halten“.