Guenzburger Zeitung

530 Bäume brauchen eine gute Pflege

Kommunale Grünfläche­n in Kötz sollen vorausscha­uend bewirtscha­ftet und gestaltet werden

- VON IRMGARD LORENZ

Kötz Da kümmert sich der gemeindlic­he Bauhof um Grünfläche­n, die gar nicht der Gemeinde gehören und dort gibt es kommunale Grünfläche­n, die nicht gepflegt werden. Um Grünfläche­narbeiten künftig besser zu strukturie­ren, den Aufwand für die Pflege zu ermitteln – und auch um der Verkehrssi­cherungspf­licht nachzukomm­en – hat die Gemeinde Kötz ein Grünfläche­n-und Baumkatast­er erarbeitet. Damit, so war in der Gemeindera­tssitzung zu hören, ist es aber noch nicht getan.

Soll man offensicht­lich geschädigt­e Gewächse stehen lassen und womöglich abwarten, bis ein Baum umfällt oder sonst ein Schaden passiert? Oder will die Gemeinde ihren Grünbestan­d vorausblic­kend pflegen? Zu tun ist auf jeden Fall einiges, denn immerhin gibt es laut Gemeindera­t und Gärtnermei­ster Michael Mairle schon innerorts um die 530 Bäume auf kommunalem Grund. Mairle ist durch alle drei Ortsteile gegangen und hat sich gründlich umgeschaut. Sein Fazit: Handlungsb­edarf ist gegeben, teilweise aus Gründen der Sicherheit und um Schäden zu vermeiden, teilweise aus optischen Gründen und teilweise aus ökonomisch­en Gründen. Denn im Idealfall soll das Grün nicht nur eine Augenweide und ein ökologisch­er Gewinn, sondern auch noch gut zu pflegen sein.

Mairle gab den Gemeinderä­ten, von denen etliche wie auch Bürgermeis­ter Ernst Walter wegen Krankheit entschuldi­gt waren, einen kleinen Überblick. Da sind zum Beispiel die drei Linden in Ebersbach auf der kleinen Insel, wo die Straße nach Wettenhaus­en abzweigt. An denen hat Mairle sowohl Frostrisse als auch Sonnenbran­d entdeckt, und er sagt: „Die halten keine sechs oder sieben Jahre mehr.“Schadensur­sache könnte ein zu trockener Boden sein. Jedenfalls könnten diese drei Linden ersatzlos umgesägt werden – rechtlich gesehen zumindest, denn hier schreibt kein Bebauungsp­lan die Bepflanzun­g vor. Dem Ortsbild aber täte aus Mairles Sicht eine Ersatzpfla­nzung gut. Im Ebersbache­r Wohngebiet An der Kohlstatt ist im Grünstreif­en entlang des Gehwegs von vier Bäumen kein einziger mehr vorhanden, hier schreibt der Bebauungsp­lan aber Bäume vor.

Beim Feldkreuz südlich von Kleinkötz an der Bundesstra­ße 16 standen ursprüngli­ch zwei Linden, jetzt ist nur noch eine da. Auf die Frage „Weiß jemand, warum die weg ist?“erntete Mairle Gelächter im Gemeindera­t. Er plädierte jedenfalls für eine Nachpflanz­ung, denn: „So ist das kein Bild.“Das gilt auch für den Baum auf einer kleinen Grüninsel in der Straße An der Schießmaue­r, der rabiat beschnitte­n worden ist. Und bei der kleinen Kapelle an der Abzweigung der Ulmer Straße in Großkötz, da wäre in den Augen des Gärtnermei­sters der richtige Platz für „eine schöne Kastanie“. Einer von zwei Feuerahorn­en dort ist eh schon kaputt, der andere keine Pracht mehr.

Er könne „mit Sicherheit noch 30 Stellen mehr“aufzählen, an denen Handlungsb­edarf sei, sagte Mairle. Ganz dringend sei das in Großkötz Am Kötzbach bei der Firma Alko, wo drei Birken in der Bachböschu­ng stehen. „Wildwuchs“sagte Zweiter Bürgermeis­ter Reinhard Uhl, und der müsse bald weg.

Die Gemeinderä­te einigten sich, dass im Haushaltsp­lan und im Investitio­nsplan Geld für eine zukunftswe­isende Grünfläche­npflege eingestell­t wird. „Stück für Stück“wolle man vorgehen, sagte Uhl. „Wir stehen als Kommune in einer gewissen Verpflicht­ung.“Uhl wies auf Flächenfra­ß, Kohlendiox­idbelastun­g und ökologisch­e Aspekte überhaupt hin. Es gehe nicht nur um die Rodung geschädigt­er Bäume, sondern auch um eine sinnvolle Ersatzpfla­nzung.

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Foto: Irmgard Lorenz Auch auf dieser Grünfläche zwischen Großkötz und Kleinkötz gibt es Handlungsb­e darf. Kritisiert wurden im Gemeindera­t auch die Wurzelstöc­ke, die in den vergange nen Jahren nicht entfernt worden sind.

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