Unterirdischer Strom ist nicht umsonst
Die Ebersbacher Bürger werden gefragt, was sie wollen
Ebersbach Wenn die Bürger es wollen, dann zieht die Gemeinde mit: Der Kötzer Gemeinderat hat mit einer Gegenstimme beschlossen, die Bürger im Sanierungsgebiet von Ebersbach zu fragen, ob sie die Stromkabel künftig unter der Erde haben wollen. Das gibt es aber nicht umsonst.
Im Rahmen der Ortskernsanierung haben die Lechwerke LEW geprüft, ob die Stromkabel künftig unterirdisch laufen könnten. Das ist möglich, erfordert aber größeren Aufwand, weil beim Ausbau der Hochwanger Straße und der Wettenhauser Straße keine Hausanschlussverkabelungen gemacht worden sind. Das müsste nachgeholt und die noch relativ neuen Straßen müssten dafür aufgerissen werden. Im Ortskern, wo jetzt Straßen, Kanal und Wasserleitungen saniert werden, wäre die unterirdische Stromleitung kein Problem.
Wenn mindestens 90 Prozent der Anlieger im Bereich der Ortskernsanierung zustimmen, dann sollen die Stromkabel unter die Erde. Das kostet nicht nur die Hausbesitzer Geld, denn sie müssen für die Einbindung des Erdkabels zu ihrem Zählerschrank sorgen. Grob geschätzt fallen dafür nach Auskunft des stellvertretenden Bürgermeisters Reinhard Uhl, der die Sitzung für den erkrankten Bürgermeister Ernst Walter leitete, zwischen 500 und 3000 Euro pro Haushalt an.
Die Kommune muss sich außerdem pro Hausanschluss mit 1500 Euro beteiligen, was den Gemeindeetat mit insgesamt etwa 39000 Euro belasten würde. Nach anfänglicher Skepsis im Gremium setzten sich die Befürworter der Erdverkabelung durch. Gemeinderat Michael Seitz verwies auf die Vorteile: keine Dachständer mehr, das Freischneiden der Leitungen entfällt. Zudem sei die Sanierung im Ortskern ja eine Maßnahme, die viele Jahre vorhalten soll, sagte Seitz.
Gegen die Stimme von Gemeinderat Leopold Sailer hat der Gemeinderat dann beschlossen, dass die Kommune die 39000 Euro investiert, wenn die Hausbesitzer die Erdverkabelung wollen und ihren Teil dazu beitragen.