Guenzburger Zeitung

Kita Gebühren bleiben in der Diskussion

Der Leipheimer Stadtrat hat noch nicht entschiede­n, ob Eltern künftig mehr für die Betreuung ihrer Krippenund Kindergart­enkinder bezahlen müssen und falls ja, wie hoch die Erhöhung ausfällt. Arbeitskre­is soll Lösung finden

- VON ANGELA BRENNER

Leipheim Eine Entscheidu­ng gab es wieder nicht. Am Mittwochab­end hat sich der Leipheimer Stadtrat noch einmal mit den Kita-Gebühren befasst. Schon in der Sitzung im Februar war diskutiert worden, ob die Gebühren erhöht werden sollen, und wenn Ja, in welchem Umfang. Auch in der Sitzung am Mittwochab­end sind sich die Stadträte noch nicht einig geworden, ein Arbeitskre­is soll jetzt eine Lösung erarbeiten.

Bürgermeis­ter Christian Konrad berichtete in der Sitzung, dass es mittlerwei­le auch ein Treffen mit den Elternbeir­äten der Kindertage­seinrichtu­ngen gegeben habe. Begeistert seien diese von einer möglichen Erhöhung allerdings nicht gewesen. Konrad und Hauptamtsl­eiterin Norma Burger hätten den Eltern aber die Probleme der Stadt dargelegt. Konrad rechnet mit einer Tariferhöh­ung im Öffentlich­en Dienst um etwa vier Prozent. Das bedeutet für die Kita-Einrichtun­gen eine Erhöhung der Personalko­sten um etwa 150000 Euro. „Finanziell wird es langsam eng“, machte der Leipheimer Bürgermeis­ter klar. Erst wenn die Gewerbeste­uereinnahm­en aus dem Areal Pro auch nach Leipheim fließen, werde es eine Verbesseru­ng geben, bis dahin gelte es, eine Durststrec­ke zu überstehen. Das heiße einerseits sparen und anderersei­ts die Einnahmen erhöhen. „Die Eltern sehen diese Notwendigk­eit“, berichtete Konrad von den Gesprächen mit dem Elternbeir­at.

Horst Galgenmüll­er (UWG), Referent für Kindertage­sstätten, war bei dem Treffen ebenfalls dabei. Er betonte, dass die Stadt viel für die Kinder und Jugendlich­en leiste – eine Millionen Euro sind dafür insgesamt im Haushalt vorgesehen. „Qualität hat ihren Preis“, sagte der UWG-Vorsitzend­e und sprach sich deshalb auch für eine „moderate Erhöhung“, der Kitagebühr­en aus.

Schreiner (CSU) sagte: „Wir wollen den Eltern nicht das Geld aus der Tasche ziehen.“Dennoch sei es gerecht, die Eltern an den Mehrkosten durch die Tariferhöh­ung zu beteiligen. Ganz anders sah das Dieter Ammicht (SPD). „Kinderbetr­euung ist eine gesamtgese­llschaftli­che Aufgabe.“Eine Erhöhung um zehn bis 15 Euro im Monat „tut einigen Familien richtig weh“. Jedem Kind solle die Möglichkei­t gegeben werden, in den Kindergart­en zu gehen. „Das darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein.“Er forderte, dass das Land sich bei der Finanzieru­ng mehr einbringen müsse, es könne allein Aufgabe der Kommune sein, die Kinderbetr­euung zu bezahlen. Seine Fraktion werde einer Gebührener­höhung daher nicht zustimmen.

Doch wie hoch sollten die Gebühren eigentlich steigen? Bislang ist es so, dass die Beträge mit jeder weiteren gebuchten Betreuungs­stunde um fünf Euro steigen. Das wurde allerdings bereits angemahnt, da diese Regelung nicht den Vorgaben des Baykibig (Bayerische­s Gesetz zur Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in Kindergart­en und anderen Kindertage­seinrichtu­ngen) entspricht. Hier wird nach Angaben von Hauptamtsl­eiterin Norma BurVolkhar­d ger eine prozentual­e Erhöhung gefordert. Außerdem kostete die Betreuung der Krippenkin­der bislang doppelt so viel, wie die Betreuung der Kinder, die älter als drei Jahre sind. Drei mögliche Modelle für die Gebührener­höhung hat Norma Burger den Stadträten vorgelegt. Favorisier­t hat sie die Variante, in der die Krippenkin­der nicht mehr doppelt so viel kosten wie die Kindergart­enkinder, sondern nur noch 50 Prozent mehr, und pro weitere Betreuungs­stunde die Gebühren nicht mehr in Fünf-Euro-Schritten steigen, sondern prozentual um 15 Prozent. Zur Folge hätte das allerdings, wie Horst Galgenmüll­er vernicht wundert feststellt­e, dass ein Teil der Eltern weniger bezahlen müssten als bislang, andere dafür eine Steigerung von 30 Prozent hinnehmen müssten. „Das muss gerecht zugehen. Eine Erhöhung von 30 Prozent kann niemand zugemutet werden.“So sah es auch Volkhard Schreiner. „Die maximale Erhöhung darf nur bei 20 Prozent liegen.“

Zur Abstimmung über die neuen Kitagebühr­en kam es daher nicht. Bürgermeis­ter Christian Konrad schlug vor, dass sich ein Arbeitskre­is, um die Berechnung der neuen Gebühren kümmern soll. Dann kommt das Thema wieder auf den Ratstisch.

 ?? Symbolfoto: Ida König ?? Schon zum zweiten Mal ging es im Leipheimer Stadtrat um die Gebühren Erhöhung für Eltern von Krippen und Kindergart­enkindern.
Symbolfoto: Ida König Schon zum zweiten Mal ging es im Leipheimer Stadtrat um die Gebühren Erhöhung für Eltern von Krippen und Kindergart­enkindern.

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