Wie lange soll die Jahnhalle bröckeln?
Ein Nutzungskonzept gibt es bereits. Die Stadtratsfraktion der GBL schlägt in einem Antrag vor, wie es sich umsetzen ließe
Günzburg In der Haushalts-Sitzung des Günzburger Stadtrats hatte Angelika Fischer (GBL) angekündigt, ihre Fraktion werde einen Antrag zum Thema Jahnhalle vorlegen. Den gibt es nun. Die GBL fordert darin den Stadtrat dazu auf, das Sanierungsund Nutzungskonzept der Jahnhalle auf Möglichkeiten zur Teilung in förderfähige Sanierungsabschnitte untersuchen zu lassen. Sollte sich eine sinnvolle, teilungsfähige Teilung ergeben, sollen Planungsund erste Sanierungskosten im Haushalt 2019 eingestellt werden.
Die Stadt hatte die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes in ihren jüngsten Planungen auf die Jahre nach 2021 verschoben – die Finanzlage der Stadt und andere große Bau- und Sanierungsvorhaben hatten Vorrang im Haushalt und der Finanzplanung. Gegenüber der Günzburger Zeitung macht Angelika Fischer jedoch klar: Eine Sanierung der Halle, die weiter hinausgeschoben wird, werde immer teurer. „Eine solche Halle würde wegen der Bühne eine vielfältige Nutzung für andere als ,nur’ Sportveranstaltungen, neben dem Forum, bieten“, sagt die GBL-Stadträtin. Zudem befinde sie sich mitten in der Stadt, „sicher eine einmalige Situation und Chance“, findet Fischer. Sie verweist dabei auch auf andere Städte, die solche Veranstaltungsorte erfolgreich genützt hätten, wie Burgau (Kapuziner-Halle) und Leipheim (Zehntstadel). Fischer: „Es fehlt sicher an kleineren Bühnenorten, um eine vielfältige Kultur zu fördern. Und gerade im Bereich Jugendkultur fehlt es an entsprechenden Veranstaltungsorten.“Im vergangenen Jahr wurde in Kooperation zwischen den Nutzern der Halle und dem Stadtbauamt ein differenziertes Nutzungskonzept erarbeitet. Dafür wären auch einige Umbaumaßnahmen notwendig. Nach Angaben der GBL wurde dabei der vom Denkmalamt vorgegebenen Nutzung als Halle für das Vereinsleben Rechnung getragen, auch wenn bei der Vielzahl der Vereine der tatsächliche Raumbedarf gar nicht gedeckt werden könne. Einige Vereine wie der Förderverein Jahnhalle, der VfL und der Alpenverein, haben bereits viel Geld und Eigenleistung in die Sanierung einzelner Hallenteile wie Fassade, Fenster Südseite/Ostgiebel, großes Vereinszimmer und die Einrichtung attraktiver Sportmöglichkeiten gesteckt, heißt es im GBL-Antrag weiter. „Trotzdem ist die Nutzung aus vielerlei Gründen wie zum Beispiel baurechtlichen, brandschutzrechtli- und nicht zuletzt hygienischen Gründen momentan nur sehr eingeschränkt möglich.“Um die notwendige Sanierung schrittweise und haushaltstechnisch verträglich, aber doch zeitnah in Angriff nehmen zu können, bitte die Fraktion deshalb um die im Antrag genannte Teilung in mehrere Sanierungsabschnitte. Die Stadt habe nicht zuletzt eine Vorbildfunktion beim Erhalt der städtischen Baudenkmäler. Alleine sei die Stadt keineswegs bei diesem Vorhaben, sagt Angelika Fischer: „Es stehen der Stadt die nutzenden Vereine als Partner, sowohl finanziell als auch personell zur Seite. Ganz in der Tradition aus der Bauchen zeit: Die Halle wurde ja von Bürgern errichtet.“Verständlicherweise mache sich inzwischen Unmut breit bei den betreffenden Vereinen, die seit Jahren immer wieder Geld und Eigenleistung in die Sanierung steckten. Die GBL hofft nun, dass sich diese Leistungen auch auszahlen werden.