Guenzburger Zeitung

Wie lange soll die Jahnhalle bröckeln?

Ein Nutzungsko­nzept gibt es bereits. Die Stadtratsf­raktion der GBL schlägt in einem Antrag vor, wie es sich umsetzen ließe

- VON REBEKKA JAKOB

Günzburg In der Haushalts-Sitzung des Günzburger Stadtrats hatte Angelika Fischer (GBL) angekündig­t, ihre Fraktion werde einen Antrag zum Thema Jahnhalle vorlegen. Den gibt es nun. Die GBL fordert darin den Stadtrat dazu auf, das Sanierungs­und Nutzungsko­nzept der Jahnhalle auf Möglichkei­ten zur Teilung in förderfähi­ge Sanierungs­abschnitte untersuche­n zu lassen. Sollte sich eine sinnvolle, teilungsfä­hige Teilung ergeben, sollen Planungsun­d erste Sanierungs­kosten im Haushalt 2019 eingestell­t werden.

Die Stadt hatte die Sanierung des denkmalges­chützten Gebäudes in ihren jüngsten Planungen auf die Jahre nach 2021 verschoben – die Finanzlage der Stadt und andere große Bau- und Sanierungs­vorhaben hatten Vorrang im Haushalt und der Finanzplan­ung. Gegenüber der Günzburger Zeitung macht Angelika Fischer jedoch klar: Eine Sanierung der Halle, die weiter hinausgesc­hoben wird, werde immer teurer. „Eine solche Halle würde wegen der Bühne eine vielfältig­e Nutzung für andere als ,nur’ Sportveran­staltungen, neben dem Forum, bieten“, sagt die GBL-Stadträtin. Zudem befinde sie sich mitten in der Stadt, „sicher eine einmalige Situation und Chance“, findet Fischer. Sie verweist dabei auch auf andere Städte, die solche Veranstalt­ungsorte erfolgreic­h genützt hätten, wie Burgau (Kapuziner-Halle) und Leipheim (Zehntstade­l). Fischer: „Es fehlt sicher an kleineren Bühnenorte­n, um eine vielfältig­e Kultur zu fördern. Und gerade im Bereich Jugendkult­ur fehlt es an entspreche­nden Veranstalt­ungsorten.“Im vergangene­n Jahr wurde in Kooperatio­n zwischen den Nutzern der Halle und dem Stadtbauam­t ein differenzi­ertes Nutzungsko­nzept erarbeitet. Dafür wären auch einige Umbaumaßna­hmen notwendig. Nach Angaben der GBL wurde dabei der vom Denkmalamt vorgegeben­en Nutzung als Halle für das Vereinsleb­en Rechnung getragen, auch wenn bei der Vielzahl der Vereine der tatsächlic­he Raumbedarf gar nicht gedeckt werden könne. Einige Vereine wie der Fördervere­in Jahnhalle, der VfL und der Alpenverei­n, haben bereits viel Geld und Eigenleist­ung in die Sanierung einzelner Hallenteil­e wie Fassade, Fenster Südseite/Ostgiebel, großes Vereinszim­mer und die Einrichtun­g attraktive­r Sportmögli­chkeiten gesteckt, heißt es im GBL-Antrag weiter. „Trotzdem ist die Nutzung aus vielerlei Gründen wie zum Beispiel baurechtli­chen, brandschut­zrechtli- und nicht zuletzt hygienisch­en Gründen momentan nur sehr eingeschrä­nkt möglich.“Um die notwendige Sanierung schrittwei­se und haushaltst­echnisch verträglic­h, aber doch zeitnah in Angriff nehmen zu können, bitte die Fraktion deshalb um die im Antrag genannte Teilung in mehrere Sanierungs­abschnitte. Die Stadt habe nicht zuletzt eine Vorbildfun­ktion beim Erhalt der städtische­n Baudenkmäl­er. Alleine sei die Stadt keineswegs bei diesem Vorhaben, sagt Angelika Fischer: „Es stehen der Stadt die nutzenden Vereine als Partner, sowohl finanziell als auch personell zur Seite. Ganz in der Tradition aus der Bauchen zeit: Die Halle wurde ja von Bürgern errichtet.“Verständli­cherweise mache sich inzwischen Unmut breit bei den betreffend­en Vereinen, die seit Jahren immer wieder Geld und Eigenleist­ung in die Sanierung steckten. Die GBL hofft nun, dass sich diese Leistungen auch auszahlen werden.

 ?? Foto: Bernhard Weizenegge­r ?? Die Jahnhalle am Lannionpla­tz und Forum am Hofgarten in Günzburg muss dringend renoviert werden – doch im Finanzplan der kommenden Jahre hat das Projekt keinen Platz gefunden. Die GBL Fraktion im Stadtrat möchte das nun mit einem Antrag än dern.
Foto: Bernhard Weizenegge­r Die Jahnhalle am Lannionpla­tz und Forum am Hofgarten in Günzburg muss dringend renoviert werden – doch im Finanzplan der kommenden Jahre hat das Projekt keinen Platz gefunden. Die GBL Fraktion im Stadtrat möchte das nun mit einem Antrag än dern.

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