Guenzburger Zeitung

Die Eigentümer müssen handeln

- VON REBEKKA JAKOB rebekka.jakob@guenzburge­r zeitung.de

Die Entscheidu­ng passt wunderbar in die aktuelle Diskussion um den Flächenver­brauch: Im Günzburger Stadtteil Wasserburg soll aus einer 2,24 Hektar großen Gewerbebra­che, dem ehemaligen Gelände der Firma Minholz, ein neues Wohngebiet werden. Genau das fordern praktisch alle Günzburger Stadtratsf­raktionen, genau das bezwecken die Grünen mit ihrem Volksbegeh­ren „Betonflut eindämmen“, das sich gegen den Flächenfra­ß richtet. Statt auf der grünen Wiese neue Baugebiete auszuweise­n, sollen die Kommunen vorhandene Flächen nutzen. Das Beispiel aus Wasserburg zeigt aber auch, dass das alles nicht so einfach ist. Die Fläche im Stadtteil gehört nicht der Stadt, sondern wurde vom einen zum anderen Eigentümer verkauft. Und die Nachbarsch­aft zur Firma Arkema, zur Bahnstreck­e Günzburg-Mindelheim sowie die bestehende Wohnbebauu­ng in der Nachbarsch­aft haben die Planungen nicht vereinfach­t. Kein Wunder also, dass es mehrere Jahre gedauert hat, bis Günzburg hier ein Bebauungsp­lanverfahr­en starten konnte. Das Verfahren selbst dürfte zügig über die Bühne gehen, Ende des Jahres könnte schon Baurecht bestehen.

In Wasserburg sind sich Grundstück­sbesitzer – ein Fertighaus­hersteller und ein Immobilien­büro – mit der Stadt und den bauwillige­n Wasserburg­ern einig. Andernorts in der Stadt fehlt dagegen Einigkeit und zu einem großen Teil auch die Einsicht. Während große Brachen wie das Brauerei-Gelände oder das Zimmermann-Areal längst mit Wohnungen attraktiv bebaut sind, gibt es kleinere Flächen auch im Inneren der Stadt, die seit Langem einer neuen Nutzung harren. Auch Günzburgs berühmtest­er Schandflec­k ist eine solche Brache – die beiden maroden Häuser in der Bahnhofstr­aße, die seit Jahren vor sich hingammeln. So sehr man sich im Günzburger Rathaus schon bemüht hat: Dort geht weiter nichts voran. Die Eigentümer wären gut beraten, sich an Wasserburg ein Beispiel zu nehmen – oder endlich anderen die Chance geben, dies zu tun. Um dem Flächenver­brauch etwas entgegen zu setzen – und um Günzburg wieder ein Stück schöner zu machen.

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