Auch im hohen Alter ist sie noch fit
Anna Findler aus Oberknöringen feiert am morgigen Sonntag ihren 100. Geburtstag
Oberknöringen Vor einigen Tagen hat Anna Findler gesagt: „I kann’s gar net glauben.“Heute ist sie noch 99, am morgigen Sonntag feiert die Oberknöringerin ihren 100. Geburtstag. „Mir fehlt nix, i brauch’ keinen Doktor und i fühl’ mi pudelwohl“, sagt die Jubilarin lachend.
Ein bisschen langsam müsse sie halt tun. Dafür kocht sie noch selbst und geht sogar immer wieder zu dem nahegelegenen Supermarkt zum Einkaufen. Anna Findler ist in Burgau geboren, und Burgau sei sie auch immer treu geblieben. Aufgewachsen ist sie an der Stadtstraße in dem Haus mit den vier Evangelisten, das damals noch die Hausnummer 214 und den Hausnamen „Pfarrhof-Bäck“hatte, wie sie verrät. Heute trägt es die Nummer 42 und eine Pilsbar befindet sich darin. Mit „drei Buaba und sechs Mädla“sei es eine kinderreiche Familie gewesen. 1939 sei man dann in die Ulmer Straße gezogen, im dortigen Anwesen habe es mehr Platz für die Landwirtschaft gegeben, erzählt Findler weiter. 1942 heiratete sie ihren Alois und mit ihm zog sie nach dem Krieg in das Haus in Oberknöringen. Ihren Eltern habe sie aber nach wie vor weiter in der Landwirtschaft geholfen, nachdem ihre Geschwister alle weggezogen waren.
Früher pflegte Anna Findler gerne den Garten und ihre Rosen. Das sei ihr Hobby gewesen. Sie erzählt von den Kartoffeln, den Zwiebeln und von den Tomaten, von denen sie einmal gleich einen halben Zentner geerntet habe. Ihr „Gärtle“gibt es jedoch nicht mehr. „Das geht halt jetzt nimmer“, irgendwie bedauert sie das schon ein bisschen. Aber ihre
die sei ihr ganz wichtig. „Die lese ich von vorne bis hinten“, sagt sie. Denn auch wenn man 100 wird, will man wissen, was alles so um einen herum passiert.
Kinder hat Anna Findler nicht. Dafür gibt es einige Neffen und Nichten, die sie regelmäßig besuchen. Auf die Frage, ob und wie sie ihren 100. Geburtstag denn feiern wird, lacht sie ein weiteres Mal: „Ja freilich wird das gefeiert.“Mehr als 30 Personen werden es sein, Verwandte, Nachbarn und Bekannte, die morgen in der Gastwirtschaft in Oberknöringen, ganz in der Nähe, zusammenkommen.
Und wie wird man eigentlich 100 Jahre alt? „Ma muss halt immer a Beschäftigung gehabt haben“, antwortet die Jubilarin mit einem Schmunzeln.