Guenzburger Zeitung

100 Prozent Ruhe und Gastfreund­schaft

Das Defereggen­tal in Osttirol ist noch ursprüngli­ch und nicht überlaufen

- VON PHILIPP LAAGE

Von 89 Prozent der Urlauber empfohlen: 1 Ü im DZ mit AI ab ca. 65 Euro p. P. bei eigener An reise. Gäste schreiben: „Ein All inclusive Hotel, das absolut zu empfehlen ist. Herrliche abge schiedene, ruhige Lage, kosten loses Upgrade auf Familienzi­m mer, Zimmer groß und gemüt lich. Essen spitze und all inclusi ve heißt hier wirklich all inclusi ve. Es wird am Tisch nachge schenkt so viel man will.“HolidayChe­ck AG, Bahnweg 8, CH 8598 Bottighofe­n, Telefon (0800) 2404455

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IDas Glück im Leben – manchmal ist es Senf. Nach Preiselbee­re schmeckt er, nach Marille oder Dill-Honig. Ein halbes Jahr braucht Bernd Troger für eine Rezeptur. „Mit Senf kann man viel machen“, findet der Koch und reicht die Dose mit der Sorte „Rustikal“. „Da sind die Nebenhöhle­n so frei wie noch nie.“

Doch die Osttiroler Bergluft hier im Defereggen­tal kann es fast mit dem Senf aufnehmen, bloß ohne das Brennen. Vielleicht macht sie auch besonders produktiv. Troger, 48, kurze Haare und wache Augen, stellt den Deferegger Senf seit mehreren Jahren her, eine regionale Spezialitä­t. Er war viele Jahre im Ausland, hat dort in der Küche gearbeitet und kam doch zurück in dieses kleine Tal, wo es eigentlich nichts gibt. Wie ist das zu erklären? Jedenfalls nicht nur mit dem Senf.

Den Trend zu möglichst regionalen Produkten gibt es überall in den Alpen. Doch damit enden die Gemeinsamk­eiten oft. Andere Regionen wie das Ötztal werben mit Funsport und Freizeitan­geboten abseits des Wanderns. Der reizüberfl­utete Urlauber von heute will jeden Tag etwas anderes machen, er braucht immer Abwechslun­g, heißt es oft.

Bergtouren wie früher

Im Defereggen­tal ist diese Auffassung noch nicht angekommen. Und das hat einiges für sich. In gewisser Weise konservier­t das Tal den Flair einer vergangene­n Zeit. „Das Tal ist noch nicht überlaufen“, sagt Troger. Dort ist er geboren, dort lebt er nun wieder. „Hier kannst du Bergtouren machen, die noch ursprüngli­ch sind“, sagt er. Tatsächlic­h ist das Defereggen­tal ein Traumziel für Wanderer und Ruhesuchen­de. Es liegt geschützt im Nationalpa­rk Hohe Tauern, etwas versteckt zwischen Virgental und Pustertal. Seitentäle­r und Hänge sind durch gut markierte Wege verbunden. Zahlreiche Berghütten laden Tagesausfl­ügler und Übernachtu­ngsgäste ein. Die Bedingunge­n sind vorbildlic­h. Man wundert sich, dass nicht viel mehr los ist.

Beliebtes Ausflugszi­el

Das Tal war sehr abgeschied­en – bis 1967 der Felbertaue­rntunnel gebaut wurde. 1974 folgte die Öffnung des Staller Sattels, ein Übergang zum Antholzer Tal in Südtirol. Beides hat den Tourismus bedeutend vorangebra­cht. Doch ruhig ist es immer noch, auch wenn auf dem Staller Sattel an Sommertage­n viele Ausflügler zusammenko­mmen. Dabei sind es gerade Wanderer, die im Defereggen­tal schier unbegrenzt­e Möglichkei­ten vorfinden. Es ist schwer, eine einzelne Tour herauszupi­cken. Als wildromant­isch lässt sich der Aufstieg zur Barmer Hütte am Hochgall beschreibe­n: Kühe grasen, der Bach rauscht ungezähmt vorbei, Wildblumen säumen den Weg. Die Jagdhausal­men sind ein beliebtes Ausflugszi­el, das nur moderate Kondition erfordert.

Bernd Troger verspricht: „Was der Urlauber bei uns bekommt, sind 100 Prozent Ruhe und außergewöh­nliche Gastfreund­schaft.“Wohlgemerk­t, mit Ruhe ist nicht Trägheit gemeint. Es geht mehr um diese innere Entspannun­g, wenn man den Tag in Wanderschu­hen verbracht hat und bei Wiener Schnitzel und Radler ausklingen lässt. Vielleicht war das auch der Grund, warum der Koch in seine Heimat zurückgeke­hrt ist. „Das ist der schönste Fleck auf Erden, um eine Familie zu gründen“, sagt er.

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Foto: Philipp Laage, tmn Südlich des Defereggen­tals erheben sich die zackigen Bergspitze­n der Dolomiten – ein vortreffli­ches Alpenpanor­ama.
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Foto: Reiner_HolidayChe­ck

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