Ein außergewöhnliches Debakel
Erst überragend, dann bodenlos: Wie Günzburg in die Klatsche rasselt
Günzburg Es begann als Spitzenspiel und endete als Demontage. Eine Viertelstunde lang agierten die Günzburger Landesliga-Handballerinnen viel besser als Spitzenreiter TSV Haunstetten II; bis zur Halbzeitpause und sogar ein paar Minuten länger hielten sie zumindest das Ergebnis auf Augenhöhe. Doch mittendrin verloren sie den Faden und den Glauben an die eigene Stärke. Am Ende musste das VfL-Team mit hängengen Köpfen eine mehr als enttäuschende 19:35 (12:12)-Klatsche akzeptieren.
Selbst wenn im Nachhinein schnell als Erklärung herhalten könnte, dass man gegen den Tabellenführer auch mal verlieren darf: Für dieses Spiel darf das als Alibi nicht gelten.
Perfekt vorbereitet und optimal aufgestellt starteten die Günzburgerinnen, zeigten gewohnte Spritzigkeit und vorbildlichen Teamgeist. Von Beginn an dominierten sie das Spielgeschehen, setzten die Vorgaben in der Abwehr mit Entschlossenheit um und im Angriff gelang es ihnen immer wieder, eine Lücke in die gegnerische Defensive zu reißen und zum Torerfolg zu kommen. Schnell war ein Sechs-Tore-Vorsprung herausgespielt; so mancher Zuschauer blickte ungläubig auf das 11:5, das in der 15 Minute an der Anzeigentafel prangte.
Weshalb danach ein eklatanter Bruch ins Spielgeschehen kam, wird im Bereich des Spekulativen bleiben müssen. Eine Vielzahl technischer Fehler in der Abwehr und dumme Ballverluste im Angriff gaben den Gegnerinnen freien Lauf zu Kontern. Und das Spitzenteam nutzte derartige Nachlässigkeiten gnadenlos. Ehe sich die Weinroten versahen, hatten die Haunstetterinnen innerhalb von zehn Minuten einen Sechs-Tore-Lauf hingelegt und zum 11:11 ausgeglichen. Nun ist ein Rückstand, den es aufzuholen gilt oder eine Schwächephase, die überbrückt werden muss, normalerweise kein Problem für die VfL-Spielerinnen. Aber an diesem Samstagabend gelang ihnen einfach nichts mehr.
So entwickelte sich die zweite Halbzeit zu einem Debakel, das ganz außergewöhnlich für dieses Team ist. Die Weinroten fanden weder in der Abwehr ein Rezept, die Gegnerinnen zu stoppen, noch im Angriff ein Mittel, am Block vorbeizukommen.
VfL Günzburg Gremmelspacher, Hoff mann; Stoll (5/5), Jahn (4), A. Harder (3), C. Harder (2), Schütte (2/2), Jorga (2), Deutschenbauer (1), Kubasta, Kovàcs, Wal ter