50 Fundtiere finden wieder den Weg nach Hause
Welche Erfolge der Günzburger Verein noch verbucht – und was die Helfer antreibt
Günzburg Die Berichte über gefundene Hunde oder Katzen, die im Günzburger Tierheim Arche Noah auf ihre Besitzer warten, kennen die Leser der Günzburger Zeitung. Und die Meldungen zeigen mehr als einmal Erfolg: Von den 162 Fundtieren des vergangenen Jahres sind 50 wieder zu ihren Besitzern zurückgekehrt. Bei allen Schwierigkeiten, die sich für den Günzburger Tierschutzverein auftun, gab es auch einige weitere positive Nachrichten aus dem vergangenen Jahr, wie der Vorsitzende Gerhard Jäger bei der Jahresversammlung berichtete.
Viele Instandhaltungsmaßnahmen sowohl im Hundehaus, in den Katzenstuben und der Küche waren notwendig, und etliche Neuanschaffungen sind angefallen. Die Pflege der Außenanlagen war nach den jüngsten Unwettern überfällig, Bäume und Sträucher mussten geschnitten werden. Die Heizungsanlage ist mittlerweile 22 Jahre alt und sehr störanfällig. Trotz Eigenleistung bei Reparaturen fallen hierfür immer wieder erhebliche Kosten an.
Der Verein ist durch fünf Neuzugänge auf mittlerweile 338 Mitglieder angewachsen. „Diese Entwicklung sehe ich sehr positiv“, so Jäger, „stellt sie doch ein Indiz für wachsendes Verantwortungsgefühl gegenüber dem Tierschutz dar“. Frank Poppe ist neuer Mitarbeiter, somit ist das Personal wieder vollständig. Auch das Amt des Schriftführers konnte neu besetzt werden.
Beim Tierschutzverein arbeiten engagierte und couragierte Angestellte und Ehrenamtliche zum Wohl des Tieres. Besonderes Lob gab es für die Gassigeher, welche bei jeder Wetterlage mit den Hunden laufen und mit vielen Hilfeleistungen unterstützen. Vorsitzender Jäger bedankte sich außerdem bei allen Spendern, Firmen und allen Tierfreunden für Futter- und Sachspenden. Ganz besonderer Dank gehe an die Staatsanwaltschaft, die den Verein mit den Zuweisungen von Strafzahlungen tatkräftig unterstütze.
Tierheimleiterin Isabel Seitz berichtete, dass 2017 insgesamt 162 Fundtiere aufgenommen wurden. Erfreulicherweise fanden davon rund 50 wieder zurück zu ihren Besitzern. 79 Tiere haben durch Vermittlung wieder ein neues Zuhause gefunden. Positiv entwickelt sich die Tierpension: 87 „Feriengäste“, wie sie liebevoll von den Mitarbeitern genannt werden, waren im vergangenen Jahr da. Viele davon sind langjährige Wiederkehrer, was auf große Kundenzufriedenheit rückschließen lässt. Jäger hob in diesem Zusammenhang hervor, dass die Tätigkeit eines Tierpflegers wahrlich ein enorm körperlich und psychisch fordernder Beruf sei.
Kassenführerin Elli Preibisch dokumentierte akribisch die Kosten in 2017. Den Einnahmen standen Ausgaben von rund 180 000 Euro gegenüber, was einen Abschluss-Saldo von minus 1000 Euro ergab, hauptsächlich durch Personal- und Energiekosten verursacht. Wie in den Vorjahren hat Gerhard Jäger diesen Betrag wieder gespendet, damit das Geschäftsjahr 2017 mit einem ausgeglichenen Konto abgeschlossen werden konnte. Die Mitglieder dankten es ihm mit großem Beifall.
Dass sich Jäger seit mehr als zehn Jahren mit Herzblut für das Bestehen des Tierschutzvereins einsetzt und die jährliche Spende der Kassendifferenz übernimmt, ist nur die Spitze des Eisbergs: Viele Male half er mit weit höheren Summen dem Tierheim aus finanziellen Notlagen, berichtet der Verein. Doch der rüstige Mittachtziger tut noch mehr: Wo nötig führt er Reparaturen selbst durch, übernimmt die vielen Fahrten zur Erledigung der Bankgeschäfte ebenso wie das Einsammeln von Spendendosen oder das Leeren der Futterboxen. Dieses Engagement inspirierte auch den Neuzugang des Vorstands, Schriftführer Dominik Seitz, im Rahmen der Sitzung seine Einstellung zum Tierschutz darzulegen. „Wir Günzburger können uns glücklich schätzen, über einen solchen Tierschutzverein zu verfügen, der einen messbaren Mehrwert zu unserer Gesellschaft beiträgt.“