Feuerwehrhausbau könnte im Herbst beginnen
Das Landensberger Gremium hat der bisherigen Planung für das neue Gebäude im Ortsteil Glöttweng zugestimmt. Jetzt kann es an die Details gehen. Der Bürgermeister hatte zuvor einen Appell an seine Kollegen gerichtet
Glöttweng Auf den Monat genau zwei Jahre nach dem Beschluss des Landesberger Gemeinderats zum Bau eines neuen Feuerwehrhauses im Ortsteil Glöttweng hat er nun den Vorentwurf gebilligt. Das Architekturbüro kann sich somit an die Detailplanung machen und die Verwaltung den Antrag für einen Zuschuss stellen. Damals wie jetzt waren den Entscheidungen lange Diskussionen vorausgegangen. War das Votum 2016 mit fünf zu vier Stimmen sehr knapp gewesen, so fiel es – nach nur 15 Minuten Sitzungsdauer – mit sechs zu zwei nun klar aus.
Bürgermeister Sven Tull hatte vor der Abstimmung den Rat gebeten, sich für die Zukunft der Feuerwehren in der Gemeinde, deren Sicherheit und das Engagement der Ehrenamtlichen zu entscheiden. Zwar kosteten die Wehren in Landensberg und Glöttweng Geld, aber zwei gut funktionierende Einheiten sollten nicht aufgelöst und zu einer Wehr „zusammengewürfelt“werden, betonte er. Denn beide seien eng mit ihrem jeweiligen Ortsteil verbunden und dort engagiert, sie identifizierten sich gar damit. Beide hätten nicht nur gute Kommandanten und eine solide Basis mit den Aktiven, sondern auch viele Jugendliche, die sich dort einbringen. Während die Landensberger Wehrleute gut ausgebaute Räume hätten, sei das in Glöttweng nicht der Fall, sondern vielmehr das Gegenteil. Deshalb bestehe Handlungsbedarf für ein neues Gerätehaus, für das sich auch die meisten Bürger bei einer Befragung im vergangenen Jahr ausgesprochen hätten.
Es passe zudem gut in ein mögliches Gesamtkonzept für die Unterstützung der Vereine, Gruppen und anderer Einheimischer. Bislang sei nur das Vereinsheim barrierefrei, in den künftigen ebenfalls behindertengerechten neuen Räumen könnten dann nicht nur Veranstaltungen der Feuerwehr, sondern auch diverse Feiern stattfinden. Sie könnten für den Chor, die Senioren und als Wahllokal genutzt werden. „Wichtig hierbei ist zu bemerken, dass grundsätzlich eine Nutzung nur und ausschließlich durch Einheimische erfolgen darf. Hierzu ist eine klare Regelung notwendig“, betonte Tull.
Der Bedarf der Glöttwenger Feuerwehr sei geklärt und in den Entwurf integriert, sie sei mit diesem einverstanden. „Ich bitte Sie nur um eines, bitte gehen Sie in sich und entscheiden Sie weise, und wenn eine Investition von 600 000 Euro nur ein Leben rettet, dann ist diese sinnvoll angelegt.“Außer Tull äußerten sich in der Sondersitzung nur noch Gerhard Lutz und Alexandra Merk. Er sagte, das neue Haus sei toll, das Projekt sei ausdiskutiert, „jetzt müssen wir es durchziehen“. Und sie fand die Planung „absolut zweckmäßig, das Gebäude entspricht dem Ergebnis der Bürgerbefragung und es fügt sich in das Ortsbild ein, auch wenn es etwas moderner ist“. Nachdem der Rat auch beschlossen hatte, dass es einen Meter breiter werden darf als geplant und das Vorhaben dadurch 690 000 statt 650 000 Euro kosten soll, applaudierten die Zuhörer, die vor allem zur Feuerwehr Glöttweng gehörten.
Bei der Jahreshauptversammlung der Wehr hatte kürzlich der scheidende Vorsitzende den Bürgermeister und Gemeinderat noch hart kritisiert, weil nichts vorwärtsgehe und im vergangenen Jahr Baubeginn hätte sein sollen. Doch jetzt war die Feuerwehr mit ihrem Rat und Ortschef wieder hörbar zufrieden. Wobei der Baubeginn von vornherein für dieses Jahr geplant war, auch wenn die Entscheidung für das Projekt schon 2016 fiel. Der Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Haldenwang, Frank Rupprecht, sagte gegenüber unserer Zeitung: „Wenn jetzt alles gut läuft, könnten die Bauarbeiten im Herbst beginnen.“Somit würde der Zeitplan wie ursprünglich vorgesehen eingehalten. Die einzigen Gegenstimmen kamen von Edmund Freitag, dem Landensberger Feuerwehrkommandanten, und Johann Kraft. Freitag wollte auf Anfrage unserer Zeitung nichts zu seinen Gründen sagen. Kraft jedoch erklärte, er habe für eine Fusion gekämpft, da habe die Glöttwenger Wehr aber nicht eingelenkt. Dabei gehe die Zahl der Aktiven doch gerade bei allen kleineren Feuerwehren zurück. In Landensberg hätte es das Feuerwehrhaus seiner Ansicht nach mit einem Umbau hergegeben, es wäre die kostengünstigere Lösung gewesen. Der Preis für das neue Gerätehaus in Glöttweng hält er für überzogen.
„Wenn die Investition nur ein Leben rettet, ist sie sinnvoll angelegt.“Bürgermeister Sven Tull