Mehr Brände und schwere Unfälle im Kreis
Mit fast 70 000 Einsatzstunden geraten die Feuerwehren an ihre Belastungsgrenze
Ursberg Die wachsende Zahl schwerer Verkehrsunfälle auf der A8 bereitet den Feuerwehren im Landkreis Bauchschmerzen. Kreisbrandinspektor Wolfgang Härtl sieht die Zunahme vor allem im Zusammenhang mit dem dreispurigen Ausbau der Autobahn. Die Einsatzstellen seien weitläufiger geworden, die Unfallmechanismen hätten sich geändert und erforderten andere Vorgehensweisen bei der Abarbeitung, erklärte Härtl bei der Dienstversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes im Bräuhaussaal in Ursberg.
Auch bei den Bränden waren die 108 Feuerwehren im Landkreis im vergangenen Jahr stark gefordert.
Mit den Werks- und Betriebsfeuerwehren leisteten fast 4300 Männer und Frauen ihren Dienst im Ehrenamt, um in unterschiedlichen Notlagen, Bränden und Unfällen zu helfen. Trotz ihres engagierten Eingreifens entstanden hohe Sachschäden durch Unfälle oder Brände, aber auch durch Unwetter. Mit neun Einsätzen mehr als im Vorjahr stieg die Zahl der Einsätze im Jahr 2017 auf 1524. 364 Mal wurde die Feuerwehr gerufen, weil es brannte – 19 Mal öfter als im Vorjahr. 780 Mal rückten die Wehren zu technischen Hilfeleistungen aus. Für elf Menschen kam im vergangenen Jahr jedoch jede Hilfe zu spät.
Spuren hinterlassen die Einsätze aber auch bei den Hilfskräften, von denen 162 betreut werden mussten, 16 Feuerwehrleute wurden verletzt. Mit fast 70000 Stunden ist die Einsatzzeit auf Rekordhöhe und die Aktiven kämen teilweise an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Nach einigen Daten zu den eingesetzten Geräten und verschiedenen Übungsstunden sowie Hinweisen zu Neuerungen im Meldewesen dankte Härtl einer ganzen Reihe von Organisationen, die die Arbeit der Feuerwehren unterstützen und eine konstruktive Zusammenarbeit gewährleisten. Kreisjugendfeuerwehrwart Markus Link vermeldete, dass sich die Zahl der Mitglieder in den 83 gemeldeten Jugendgruppen auf 661 Feuerwehranwärter erhöht hat. Darunter sind 171 Mädchen. Link wies die anwesenden Kommandanten noch darauf hin, dass sie über einen Jugendwartwechsel in ihrer Wehr grundsätzlich informieren sollten.
Nicht nur die Wahl des Versammlungsortes Ursberg mache ihn stolz, sondern der hohe Ausbildungsstand
Spiller seit 17 Jahren Kreisbrandrat
und die Anstrengungen und Bemühungen in der Jugendarbeit verdienten große Anerkennung, sagte 2. Bürgermeister Anton Jeckle in seinem Grußwort. „Das heutige Treffen ist eine wunderbare Gelegenheit, Ihnen meine vollste Anerkennung und Wertschätzung für diese ehrenamtliche Arbeit entgegenzubringen, denn das Gefährdungspotenzial, das Sie abdecken müssen, ist sehr umfangreich“, lobte auch Landrat Hubert Hafner.
In einer ausführlichen Laudatio ging er auf die Laufbahn von Robert Spiller, der seit fast 17 Jahren sein Amt als Kreisbrandrat verantwortungsbewusst und zuverlässig ausübt, ein. „Mit seinen Kollegen geht er buchstäblich durchs Feuer. Es freut mich, dass wir im Landkreis eine solch harmonische und erfolgreiche Zusammenarbeit aufweisen können“, so Hafner. Gerne hätte er ihm im Namen des Freistaates die verdiente Ehrung überbracht, da Spiller jedoch erkrankt fehlte, erfolgt sie zum späteren Zeitpunkt. Die im Bericht des Schatzmeisters erwähnten Zahlen seien in Buchführung und finanzieller Hinsicht in Ordnung, bestätigte Kassenprüfer Christian Blaha. Ohne Gegenstimme wählten die Mitglieder anschließend Martin Mayer wieder zum Schatzmeister sowie Christian Blaha (FW Unterknöringen) und Andreas Faith (Ziemetshausen) als Kassenrevisoren. Kreisbrandinspektor Härtl und Landrat Hafner ehrten im Verlauf der Versammlung mehrere verdiente Aktive mit silberner und goldener Inspektionsnadel.