Jugendtraining wird nicht teurer
Stadt Günzburg übernimmt die Gebührenerhöhung
Günzburg Bei diesem Thema zählte die gemeinsame Stadt mehr als der Wille der eigenen Kreistagsfraktion: Im Kreisausschuss hatten CSU-Rätin Stephanie Denzler und Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig gemeinsam gegen die Erhöhung der Hallengebühren für die Sportvereine votiert. Nun demonstrierten sie diese Einigkeit auch in der Stadtratssitzung.
Einig waren sich die beiden Stadtratsfraktionen von CSU und SPD auch schon vorher gewesen: Am selben Tag hatten beiden praktisch gleichlautende Anträge an die Stadt geschickt – wenn der Kreis schon die Gebühren für die Sportvereine in seinen Hallen anhebt, soll die Stadt zumindest bei den Kindern und Jugendlichen einspringen. Für Trainingsstunden von Erwachsenen verlangt der Kreis in seinen eigenen Hallen jetzt pro Hallenteil und Stunde 14 Euro (bisher 6,50 Euro). Bei Kindern und Jugendlichen liegen die Kosten ebenfalls bei 14 Euro (bisher 3,10 Euro). „Es ist das Ergebnis langer Diskussionen im Vorfeld, dass die Vereine nun für diese Stunden eine Erstattung von zehn Euro auf Antrag zurückbekommen“, so Oberbürgermeister Jauernig. Die Stadt Günzburg kümmert sich nun darum, dass die Vereine auch auf dem verbleibenden Differenzbetrag nicht sitzen bleiben. „Für mich ist das ein klares Bekenntnis, dass wir nicht nur sonntags das Ehrenamt in Festreden loben, sondern auch am Montag mit entsprechenden Beschlüssen.“
Es sei falsch, an dieser Stelle zu sparen, so Stephanie Denzler zu ihren Beweggründen, gegen ihre Fraktion im Kreistag zu stimmen. „Da gibt es andere Stellen im Kreishaushalt.“Es dürfe keine Schlechterstellung der Vereine geben, die in Kreishallen trainieren. „Wir wollen ja auch keinen Run auf andere Hallen damit erzeugen.“Ferdinand Munk (UWB) nannte den Beschluss des Landkreises ein „völlig falsches Signal“. Er mahnte jedoch auch dazu, solche Zuschüsse immer mit Blick darauf zu verteilen, ob die Stadt sie sich leisten könne. Martina Haltmayer, SPD-Rätin und Sportreferentin im Stadtrat, übte auch Kritik an der Erhöhung der Gebühren für Erwachsene. Wichtig war aber auch für sie: „Im Kinder- und Jugendbereich bleibt nach unserem Beschluss für die Vereine alles beim Alten.“Einstimmig beschloss der Günzburger Stadtrat deshalb, die nach Abzug des Landkreisanteils verbleibenden Hallengebühren für Jugendliche zu übernehmen und damit an die Regelung für die städtischen Hallen anzupassen.