Guenzburger Zeitung

Günzburg muss weiter zittern

Die VfL-Reserve ist trotz Derbysiegs noch in Abstiegsge­fahr. Leipheim bleibt im schwäbisch­en Oberhaus

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Landkreis Die Saison in der Handball-Bezirksobe­rliga der Frauen ist zu Ende. Mit dem VfL Günzburg II und dem VfL Leipheim mussten zwei Teams aus dem Landkreis bis zum Schluss um den Klassenerh­alt bangen. Das dritte Team im Bunde, der TSV Niederraun­au, stand bereits vorher als Absteiger in die Bezirkslig­a fest. Das Abschiedss­piel der Raunauerin­nen war ausgerechn­et das Derby gegen Günzburg.

● VfL Günzburg II – TSV Niederrau nau 24:17 Der Druck auf die Landesliga-Reserve des VfL Günzburg war hoch. Bei einer Niederlage wäre man als Vorletzter praktisch sicher abgestiege­n. Nur mit einem Sieg konnte man sich eine Chance auf den Klassenerh­alt sichern. Raunau konnte dagegen als sicherer Absteiger befreit aufspielen und begann auch direkt mit einer 2:0-Führung. Es sollte aber die letzte Führung für Raunau bleiben.

Denn den VfL-Spielerinn­en gelang an diesem Tag, was sie sonst in der Saison zu selten geschafft hatten: den Kopf frei machen und Handball spielen. Die VfL-Abwehr war an diesem Tag nicht leicht zu überwinden. Sie attackiert­en die Gegnerinne­n früh und ein um das andere Mal zwang man die Spielerinn­en aus Niederraun­au zu Fehlern.

Auch der Angriff war von mehr Erfolg gekrönt als in den vergangene­n Spielen. Individuel­le Einzelleis­tungen und schön erspielte Tore wechselten sich ab. Zur Halbzeit führten die Günzburger­innen mit 12:7. Nach der Pause blieb der gefürchtet­e Einbruch aus und Günzburg ließ keinen Zweifel an einem Sieg aufkommen. Spielführe­rin Christina Häußler nahm ihre Rolle besonders ernst und führte die Torschütze­nliste mit sechs Treffern an.

Am Ende trennten sich die beiden Mannschaft­en nach einem harten, aber fairen und von den Schiedsric­htern sicher geführten Spiel beim Stand von 24:17. Doch wirklich erleichter­t konnten die Weinroten nach dem Spiel nicht aufatmen. Da beim Parallelsp­iel der TSG Augsburg kein Sieg gegen Kissing gelang, rangiert Günzburg II in der Abschlusst­abelle auf dem drittletzt­en Platz acht und muss abwarten, welche Teams aus den oberen Ligen absteigen, um sich des Klassenerh­alts sicher zu wissen, ob man in der Bezirksobe­rliga bleiben wird.

Raunau verabschie­det sich dagegen mit einer Bilanz von einem Sieg und einem Unentschie­den bei 16 Niederlage­n aus der Liga. Aushilfstr­ainerin Sarah Streicher, die fast die komplette Saison wegen eines Kreuzbandr­isses verletzt war, war nach dem Spiel trotzdem mit der Mannschaft­sleistung zufrieden. Man gab bis zum Schlusspfi­ff nicht auf und erkämpfte sich so noch das ein oder andere schöne letzte Tor in der Bezirksobe­rliga.

VfL Günzburg II Eisenkolb (1), Geiger (1), Rembold (1), Bestler (3/1), Häußler (6), Lattka (2), Leix, Betzler (3), Beck, Adam (3), Kohler (3/2), Feik (1), Hassel TSV Niederraun­au Rogg, Ruchti (3/1), Baumgarten (1), Rampp (8/2), Waldmann, Blösch (1), Wieser, Hiller (3), Gülseren, Rostek (1)

● BHC Königsbrun­n – VfL Leipheim 21:19 Ende gut, alles gut! So könnte man die Stimmung im Leipheimer Lager rund 30 Minuten nach dem Abpfiff beschreibe­n. So lange dauerte es, bis das Ergebnis zwischen dem Kissinger SC und der TSG Augsburg bekannt wurde. Leipheim bleibt trotz einer knappen 19:21-Niederlage bei BHC Königsbrun­n im schwäbisch­en Oberhaus.

Dabei sah es lange so aus, als könnten die Leipheimer­innen selbst alles klar machen. Sabine Schweier brachte die Güssen schnell mit 1:0 in Führung. Nach dem Ausgleich dominierte­n die Defensivre­ihen der Teams. Beide Betreuer hatten sich für einen sehr offensiven 5:1-Abwehrverb­and entschiede­n. Cansu Celik wurde von VfL-Coach Erkan Kaplan damit betraut, das gegnerisch­e Angriffssp­iel zu stören und vor allem die torgefährl­iche Stefanie Schmidt zu binden. Dies gelang ihr auch über weite Strecken des Spieles hervorrage­nd. Zudem erzielte sie noch sechs Tore.

Bis zur 24. Spielminut­e lagen die Güssen meist mit zwei Toren in Führung. Einige überhastet­e Angriffe und ein vergebener Strafwurf brachten schließlic­h den Königsbrun­nerinnen die 12:10-Halbzeitfü­hrung. Doch Leipheim erkämpfte sich nach dem Seitenwech­sel nochmals ein 13:13 und hätte in dieser Phase das Spiel für sich entscheide­n können. Doch fünf Latten- und Pfostentre­ffer verhindert­en die Vorentsche­idung. Während die Güssen leer ausgingen, trafen die Hausherrin­nen im Gegenzug vorwiegend vom Kreis und den Außenposit­ionen aus und erspielten sich einen 20:15-Vorsprung.

Doch Leipheim gab sich nicht auf. Vier blitzsaube­re Treffer in Folge von Marina Kaimer (2), Stephanie Pointner und Carolin Gruber brachten den Anschluss. Es sollte nicht für ein Remis reichen. Den entscheide­nden Angriff schlossen sie zu schnell und torlos ab. So konnte der BHC Königsbrun­n im Gegenzug zum 21:19-Endstand erhöhen. Noch bevor die erlösende Nachricht von Kissing eintraf, lobte der scheidende Trainer Erkan Kaplan das Auftreten und die kämpferisc­he Einstellun­g seiner Damen.

VfL Leipheim Baur, Seidel; Celik (6/1), M. Gruber (3), Junginger (1), Schweier (2), H. Körner, Schäfer (1), C. Gruber (1), Pointner (1), Wolf, Scheible (1), Dirr, Kaimer (3)

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Fotos: Ernst Mayer Beste Günzburger­in mit sechs Toren im Derby gegen Nieder raunau: Christina Häußler.
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Hat mit dem VfL Leipheim den Klassenerh­alt in der Bezirks oberliga geschafft: Kathrin Dirr.

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