Guenzburger Zeitung

Facebook will die Privatsphä­re stärker schützen

Das soziale Netzwerk reagiert auf den Datenskand­al, der offenbar über 50 Millionen Nutzer traf

- Daniel Jahn, afp

Washington Unter dem massiven Druck des Skandals um Datenmissb­rauch hat Facebook weitere Schritte zum besseren Schutz der Privatsphä­re seiner Nutzer angekündig­t. Die User sollten „mehr Kontrolle“über ihre Daten bekommen, erklärte der Internetko­nzern am Mittwoch. Durch eine Neugestalt­ung der Facebook-Seiten sollen sie nach Angaben des Unternehme­ns leichteren Zugang zu Einstellun­gen und Funktionen erhalten, mit denen sie die Sicherheit ihres Profils erhöhen können.

Der Skandal dreht sich um die mutmaßlich­e Abschöpfun­g der Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern durch die britische Datenanaly­sefirma Cambridge Analytica. Die Daten sollen für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidente­n Donald Trump ausgewerte­t und genutzt worden sein.

Die jetzt angekündig­ten Neuerungen sollen den Nutzern nach Angaben des Konzerns unter anderem einen leichteren Überblick darüber verschaffe­n, welche ihrer persönlich­en Daten von Facebook gespei- chert worden sind, und ihnen dabei helfen, solche Daten herunterzu­laden und zu löschen. Ein neues Menü werde es ihnen ermögliche­n, rasch die Sicherheit ihres Accounts zu erhöhen. Mittels dieses Menüs könnten sie auch kontrollie­ren, wer Zugang zu ihren Daten und OnlineAkti­vitäten bekommt und welche Werbeanzei­gen auf ihrer Seite erscheinen, teilten die Facebook-Datenschut­zmanagerin Erin Egan und die Vizechefin der Rechtsabte­ilung, Ashlie Beringer, mit.

„Wir haben klar und deutlich vernommen, dass die Einstellun­gen zum Schutz der Privatsphä­re und andere wichtige Funktionen zu schwer zu finden sind und dass wir mehr tun müssen, um die Menschen zu informiere­n“, erklärte Facebook. Die Neuerungen seien schon „seit einer Weile“in Arbeit.

Facebook steht wegen des Datenskand­als unter massivem Druck. In den USA ermittelt die Verbrauche­rschutzbeh­örde. Auch die EU-Kommission und der US-Kongress befassen sich damit. Die FacebookAk­tie stürzte ab.

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Foto: Mladen Antonov, afp Nutzer sollen künftig bei Facebook eine bessere Kontrolle über ihre Daten ha ben.
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Foto: GVB Jürgen Gros, Präsident des Genossen schaftsver­bandes Bayern.

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