Facebook will die Privatsphäre stärker schützen
Das soziale Netzwerk reagiert auf den Datenskandal, der offenbar über 50 Millionen Nutzer traf
Washington Unter dem massiven Druck des Skandals um Datenmissbrauch hat Facebook weitere Schritte zum besseren Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer angekündigt. Die User sollten „mehr Kontrolle“über ihre Daten bekommen, erklärte der Internetkonzern am Mittwoch. Durch eine Neugestaltung der Facebook-Seiten sollen sie nach Angaben des Unternehmens leichteren Zugang zu Einstellungen und Funktionen erhalten, mit denen sie die Sicherheit ihres Profils erhöhen können.
Der Skandal dreht sich um die mutmaßliche Abschöpfung der Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern durch die britische Datenanalysefirma Cambridge Analytica. Die Daten sollen für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump ausgewertet und genutzt worden sein.
Die jetzt angekündigten Neuerungen sollen den Nutzern nach Angaben des Konzerns unter anderem einen leichteren Überblick darüber verschaffen, welche ihrer persönlichen Daten von Facebook gespei- chert worden sind, und ihnen dabei helfen, solche Daten herunterzuladen und zu löschen. Ein neues Menü werde es ihnen ermöglichen, rasch die Sicherheit ihres Accounts zu erhöhen. Mittels dieses Menüs könnten sie auch kontrollieren, wer Zugang zu ihren Daten und OnlineAktivitäten bekommt und welche Werbeanzeigen auf ihrer Seite erscheinen, teilten die Facebook-Datenschutzmanagerin Erin Egan und die Vizechefin der Rechtsabteilung, Ashlie Beringer, mit.
„Wir haben klar und deutlich vernommen, dass die Einstellungen zum Schutz der Privatsphäre und andere wichtige Funktionen zu schwer zu finden sind und dass wir mehr tun müssen, um die Menschen zu informieren“, erklärte Facebook. Die Neuerungen seien schon „seit einer Weile“in Arbeit.
Facebook steht wegen des Datenskandals unter massivem Druck. In den USA ermittelt die Verbraucherschutzbehörde. Auch die EU-Kommission und der US-Kongress befassen sich damit. Die FacebookAktie stürzte ab.