Guenzburger Zeitung

Erst Sprengstof­f, dann Waffen

Weiterer Vorfall in Sozialunte­rkunft

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Schweinfur­t Nach dem Sprengstof­ffund in einer Sozialunte­rkunft in Schweinfur­t am Montag, musste die Polizei am Dienstag erneut dort anrücken: Der Hausmeiste­r hatte beim Aufdrehen der Heizung in einer Wohnung Waffen entdeckt, die sich aber letztlich als legale Soft-air- und Schrecksch­uss-Waffen herausstel­lten. Sie gehören einem 31-Jährigen. Zwischen den beiden Vorfällen gebe es keinen Zusammenha­ng, sagte ein Polizeispr­echer. Die Beteiligte­n hätten nichts miteinande­r zu tun. Weil zunächst nicht ausgeschlo­ssen werden konnte, dass es sich um scharfe Waffen handelte, wurden Spezialein­satzkräfte der Polizei hinzugezog­en.

Ein Gerichtsvo­llzieher hatte am Montag die Polizei verständig­t, weil er bei einer Zwangsräum­ung etliche Chemikalie­n entdeckt hatte. Ersten Untersuchu­ngen zufolge hatte es sich dabei unter anderem um den Stoff TATP gehandelt. TATP gilt als sehr instabil und hochexplos­iv. Auf einer Wiese in der Nähe des Fundorts wurde der Sprengstof­f in der Nacht zum Dienstag kontrollie­rt gesprengt.

Weiter offen ist dagegen die Frage, warum ein 35 Jahre alter Mann die gefährlich­en Stoffe überhaupt erst gebunkert hatte. Der Mann habe allerdings zugegeben, dass die gefundenen Chemikalie­n und der Sprengstof­f ihm gehört hätten, sagte ein Sprecher der Generalsta­atsanwalts­chaft München am Mittwoch. Die dort angesiedel­te Bayerische Zentralste­lle zur Bekämpfung von Extremismu­s und Terrorismu­s hat die Ermittlung­en jetzt übernommen. Ob ein extremisti­scher Hintergrun­d vorliegt oder ob der Deutsche ein anderes Verbrechen plante, war weiterhin unklar. „Es ist noch alles offen“, sagte der Sprecher. Man könne noch nicht sagen, in welche Richtung sich der Fall entwickele.

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Foto: Armer, dpa In diesem Loch wurden die gefundenen Chemikalie­n gesprengt.

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