Guenzburger Zeitung

„Füa’d Katz“

Warum die AfD sauer auf CSU-Generalsek­retär Markus Blume ist

- VON STEPHANIE SARTOR

Augsburg Wenn sich Markus Blume dieser Tage durchs Internet klickt, darf er nicht empfindlic­h sein. Denn über ihn bricht derzeit ein wahrer Shitstorm herein. Die bayerische AfD ist stocksauer auf den neuen CSU-Generalsek­retär und macht ihrem Ärger Luft.

Der Grund für den Unmut: Blume hatte in einem Interview mit unserer Zeitung vor wenigen Tagen deutlich gemacht, dass die AfD seiner Ansicht nach mit dem Freistaat nichts zu tun hat und „durch und durch unbayerisc­h ist“. Seine Argumentat­ion: „Die Protagonis­ten und das Programm der AfD sind völlig unverträgl­ich mit der bayerische­n Art, der Liberalita­s Bavariae. Das hat mit ,leben und leben lassen‘ nichts zu tun. Und es heißt ja auch nicht Alternativ­e für Bayern.“

Die AfD findet Blumes Äußerungen gar nicht dufte. „Dees is füa’d Katz“, schreibt die Partei auf ihrer Facebook-Seite. Und als ob die AfD beweisen wollte, dass in ihr doch etwas Urbayerisc­hes schlummert, parliert sie weiter in deftigem Dialekt: „Für uns sand’s a sauwana Dampfplaud­erer.“Auch viele AfDSympath­isanten haben Blumes Äußerungen kommentier­t – der ein oder andere greift dabei ebenfalls gerne zu bayerische­m Wortgut: „I konn’s garnimma dawartn, mei gfrei i mi af de Wahl“, schreibt eine Userin. Und ein anderer Kommentato­r meint in Mundart-Manier: „Do deischt da si aber.“

Es ist nicht das erste Mal, dass Blume sich die AfD vorgeknöpf­t hat. In einem Fernsehbei­trag kündigte er vor Kurzem an, die Partei radikal bekämpfen zu wollen – viele der Reaktionen, die er darauf von AfD-Fans erhielt, ähnelten denen, die nach dem Interview mit unserer Zeitung nun im Netz die Runde machen. Wenn auch mit weniger bajuwarisc­hem Sprachdukt­us.

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Markus Blume

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