Das Handwerk gewinnt immer mehr an Bedeutung
4200 Betriebe beschäftigen etwa 21 000 Mitarbeiter
Autenried Das ehrbare Handwerk hat goldenen Boden. So lautet seit jeher der Slogan der Innungen und Handwerkerschaften und mehr denn je gewinnt das Handwerk, vor allem in Zeiten des Fachkräftemangels, wieder an Bedeutung.
Das Handwerk hat seit Jahren Nachwuchssorgen und sucht in vielen Branchen händeringend nach Fachkräften. Hörte man in früheren Zeiten oft den Satz unter den Berufsschulabsolventen „Hast du schon eine Stelle“, so ist das in Zeiten von Vollbeschäftigung und Hochkonjunktur kein Thema mehr. Viele junge Leute weichen heute aus in akademische Bereiche und infolge moderner Informationstechniken in neu geschaffene Berufszweige. Da ist es nur zu begrüßen, wenn die Handwerker-Innungen auch heute noch ihre Auszubildenden nach bestandener Gesellenprüfung in einer feierlichen Freisprechungsfeier aus der Lehrzeit entlassen und in den Stand eines Facharbeiters erheben. Schon zum fünften Mal in Folge veranstalten die Innung für Sanitärund Heizungstechnik GünzburgKrumbach und die Innung Spengler, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Neu-Ulm die Freisprechungsfeier in einer gemeinsamen Veranstaltung. So auch in diesem Jahr in der Brauereigaststätte in Autenried.
Obermeister der Innung NeuUlm und gleichzeitig Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Günzburg/Neu-Ulm, Michael Stoll, hob die Verantwortung der Innungen und der Kreishandwerkerschaft für die zahlreichen Betriebe in der Region Günzburg/ Neu-Ulm hervor. Die mehr als 4200 in der Region ansässigen Handwerksbetriebe beschäftigen etwa 21000 Mitarbeiter, darunter fast 2100 Auszubildende. Das bedeutet auch, dass rund 550 Auszubildende im Handwerk jährlich ihre Ausbildung abschließen. Und diese Betriebe erreichen ein Umsatzvolumen von 2,3 Milliarden Euro. In ihrem Grußwort verglich die stellvertretende Landrätin Monika Wiesmüller-Schwab die Lehrjahre als eine Art Bewährungszeit, in der es darum gehe, durchzuhalten um das gesteckte Ziel zu erreichen. Zu vergleichen mit einem Bergsteiger, der den Gipfel eines hohen Berges erreichen will und dafür auch Mühen und Anstrengungen in Kauf nimmt.
Obermeister der Innung Günzburg-Krumbach Bernhard Graf beglückwünschte dann auch die Absolventen zu ihrer abgeschlossenen Berufsausbildung. Der Anlagenmechaniker, ob im Sanitär-, Heizungsoder Klimabereich und jeder Spengler und Klemptner sind Fachkräfte auf ihrem Gebiet. In Zeiten knapper werdender Energieressourcen setzt der Heizungsbauer und Klimatechniker die technischen Voraussetzungen für effiziente Heizungs- und Klimatechnik um. Graf wies auch auf die vielen Möglichkeiten der Weiterbildung in dieser Branche hin. Die Innung und die Kreishandwerkerschaft bieten ausreichend Möglichkeiten mit Lehrgängen, Seminaren, Vorträgen an. Mit der Meisterprüfung zum eigenen Betrieb und Chef müsse kein Wunschtraum bleiben. Die Übergabe der Gesellenbriefe übernahmen der Prüfungsvorsitzende Robert Häußler und die Lehrlingswarte Harald Klein und Stefan Weilbach. Für besondere Leistungen wurden die Innungssieger der Innung GünzburgKrumbach Peter Landsberger, Julian Geiger, Peter Maier und Pascal Pauler mit einer Urkunde und einem kleinen Geschenk ausgezeichnet. Mit der Freisprechungsformel „Kraft meines Amtes spreche ich Euch frei von den Pflichten der Lehre und erhebe Euch in den Stand der Gesellen im Handwerk des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik“, hat der Kreishandwerksmeister Michael Stoll die neu gekürten Gesellen anschließend aus ihren Lehrverhältnissen losgesprochen und in den Stand der Gesellen erhoben.