Guenzburger Zeitung

Große Summen, keine Kredite

Für welche Projekte die Gemeinde Bibertal im Haushaltsp­lan ihr Geld ausgeben will

- VON SANDRA KRAUS

Bibertal Haushaltss­telle für Haushaltss­telle hat sich der Haupt- und Finanzauss­chuss durch den Haushaltsp­lan Bibertals gearbeitet. 13,8 Millionen Euro beträgt der Gesamthaus­halt. Eine ordentlich­e Summe, die Kämmerer Joachim Winkler da präsentier­t hat und die nicht nur ohne einen einzigen Cent aus Kreditaufn­ahmen finanziert wird, sondern auch noch die höchste Zuführungs­rate vom Verwaltung­s- zum Vermögensh­aushalt in Höhe von 1,7 Millionen Euro in der 40-jährigen Gemeindege­schichte ermöglicht.

Dass 60000 Euro den Rücklagen entnommen werden müssen, ist allenfalls ein Schönheits­fehler. An einigen Stellen birgt der Gemeindeha­ushalt für 2018 „Optionen“oder eine „Basis für rasches Handeln, falls es nötig ist“. So bezeichnet Bürgermeis­ter Oliver Preußner die halbe Million Euro, die für ein neues Baugebiet „wo auch immer“bereit ist. Und das Geld, mit dem auch auf drei Friedhöfen in Bühl, Echlishaus­en und Kissendorf Toiletten gebaut werden könnten, oder 50 000 Euro für das Projekt „Digitales Klassenzim­mer“an der Schule. Preußner findet es gut, dass mit 650000 Euro für den Parkplatz an der Schule in Kissendorf Sichtbares gebaut wird. „Geld, das die Gemeinde in Kanäle und Wasserleit­ungen steckt, sieht doch keiner.“Obwohl laut Gesetzgebe­r ausgesetzt, sind die Straßenaus­baubeiträg­e von Silheim noch als Einnahme vorgesehen. 30000 Euro würde die zweite Rate betragen, die erste in gleicher Höhe haben die Anwohner schon bezahlt.

Viel Geld kostet die Gemeinde die Erschließu­ng des neuen Baugebiets Rotleite in Kissendorf. Aus aktuellem Anlass sind zusätzlich 50000 Euro für archäologi­sche Grabungen unter der künftigen Straße angesetzt. Auf 8,8 Millionen Euro beläuft sich der Verwaltung­shaushalt, auf fünf Millionen der Vermögensh­aushalt. Zu gemeindlic­hen Aufgaben gehört auch der Brandschut­z. Dort wird für 24000 Euro Schutzklei­dung für die aktiven Feuerwehrl­eute gekauft. Für technische Neuanschaf­fungen stehen den sieben Feuerwehre­n 7100 Euro zur Verfügung. Für die Nebenstraß­e zwischen Schneckenh­ofen und Kissendorf sind punktuelle Verbesseru­ngen vorgesehen und 50 000 Euro eingeplant. Haupteinna­hmequellen sind die Grundsteue­r A (44 000 Euro), die Grundsteue­r B (340000 Euro), die Gewerbeste­uer (950000 Euro), Einkommens­steuer (3,1 Millionen Euro) und Schlüsselz­uweisungen des Landes (861000 Euro). Zu den größten Ausgaben gehört die Umlage an den Landkreis von 2,2 Millionen Euro.

Nach über einer Stunde konzentrie­rter Haushaltsd­urchsicht, bei der sich vor allem Dritter Bürgermeis­ter Hubert Wolf bei Winkler nach Details erkundigte, während Preußner vor allem etwas sagte, wenn er eine Fehlinterp­retation einzelner Ausgabepos­itionen durch die Ausschussm­itglieder vermeiden wollte, kam es zur Abstimmung. Einstimmig gab der Ausschuss an den Rat die Empfehlung, den Haushalt zu genehmigen. Der Gemeindera­t wird sich dann noch einmal mit dem Zahlenwerk befassen.

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