Guenzburger Zeitung

Legoland Saisonstar­t lässt Joblosen Zahl weiter sinken

Die Lage auf dem Arbeitsmar­kt im Kreis ist gut. Dem regionalen Agentur-Chef ist nun vor allem eines wichtig

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Landkreis Die Arbeitslos­enquote ist im Landkreis Günzburg im März um 0,3 Prozentpun­kte gesunken und liegt bei 2,1 Prozent. Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt 2,7 Prozent gewesen. Zum Stichtag waren 1512 Arbeitslos­e gemeldet, ein Minus von 220 zum Vormonat und von 385 zum Vorjahr. „Die stabile konjunktur­elle Lage und die saisonübli­che Belebung des Arbeitsmar­ktes sorgten für die guten Rahmenbedi­ngungen bei der Arbeitssuc­he. Außerdem haben wir mehr offene Stellen als Arbeitslos­e gemeldet“, erläutert Richard Paul, Leiter der Agentur für Arbeit Donauwörth, in der Mitteilung die Entwicklun­g. „Von der Frühjahrsb­elebung konnten vor allem die Frauen profitiere­n, hier sind 132 weniger gemeldet als im Februar. Grund für den starken Rückgang der Arbeitslos­igkeit in der Region ist vor allem der Saisonstar­t bei Legoland. Der Großteil der Arbeitnehm­er konnte nach der Winterpaus­e die Arbeit wieder aufnehmen.“Bei den älteren Arbeitnehm­ern ab 50 Jahre betrug die Arbeitslos­enquote im März 2,7 Prozent (Vormonat 3,1 Prozent), das entsprach 619 Personen. 441 ausländisc­he Arbeitslos­e und 200 Menschen mit Behinderun­g waren arbeitslos gemeldet. 296 Personen sind seit über einem Jahr ohne Beschäftig­ung beziehungs­weise langzeitar­beitslos.

Im März begaben sich im Landkreis Günzburg 602 Personen neu auf die Suche nach einer Arbeitsste­lle, 22 weniger als im Februar. 825 (140 mehr als im Vormonat) konnten ihre Arbeitslos­igkeit beenden. Im März gab es 1705 offene Stellen, ein Plus von 214 zum Vormonat. Davon waren 1394 in Vollzeit, 114 in Teilzeit und 197 in Voll- oder Teilzeit zu besetzen. Neu wurden 558 Stellen gemeldet (plus 63 zum Vormonat). Unveränder­t werden fast überall Fachkräfte oder Helfer gesucht, insbesonde­re in den Bereichen Metallbear­beitung, Metallbau, Maschinen- und Fahrzeugte­chnik, Mechatroni­k und Elektrotec­hnik, Logistik, Fahrzeugfü­hrer und Verkauf. 54,4 Prozent der Stellen wurden von Arbeitnehm­erüberlass­ungsfirmen gemeldet.

Es liegen jetzt auch die neuesten Zahlen zur sozialvers­icherungsp­flichtigen Beschäftig­ung vor. Im September 2017 waren 51 927 Menschen im Landkreis beschäftig­t. Das sind über 1600 oder 3,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Damit wurde ein neuer Höchststan­d bei den Beschäftig­ten erreicht. Der stärkste Zuwachs war bei den Beschäftig­ten mit ausländisc­her Staatsange­hörigkeit (plus 809 beziehungs­weise plus 12,8 Prozent) und bei den Beschäftig­ten über 55 Jahre (plus 832 oder 9,9 Prozent) zu verzeichne­n. „Die Chance, eine Arbeitsste­lle in der Region zu finden, ist so gut wie nie zuvor. Die Nachfrage nach Arbeitskrä­ften, insbesonde­re nach Fachkräfte­n, ist ungebroche­n.“

Im Berufsbera­tungsjahr 2017/2018 ist Halbzeit. Seit Anfang Oktober 2017 meldeten die Arbeitgebe­r im Landkreis 867 offene Ausbildung­sstellen, 23 weniger als im vergleichb­aren Zeitraum des vorangegan­genen Berufsbera­tungsjahre­s. Zeitgleich meldeten sich 739 Jugendlich­e bei der Berufsbera­tung, um einen Ausbildung­splatz zu suchen, 72 mehr als im Vorjahresz­eitraum. Rechnerisc­h standen im März 2018 jedem Ausbildung­ssuchenden 1,17 Ausbildung­splätze zur Verfügung. „In der Praxis stimmen aber oft Angebot und Nachfrage nicht überein. Ausbildung­splätze müssen für die Jugendlich­en verkehrste­chnisch erreichbar sein und die Eignung und Neigung der jungen Leute muss den Anforderun­gen der Arbeitgebe­r entspreche­n.“, so Paul. „Gerade deshalb wird es für die Unternehme­n der Region, die ihre Ausbildung­splätze noch nicht besetzen konnten, nun zunehmend wichtiger, auch vermeintli­ch schwächere­n Jugendlich­en eine Chance zu geben. Noten alleine sagen oft nichts über die Eignung der jungen Leute für einen Beruf aus. An die Jugendlich­en richte ich den Appell – soweit noch nicht geschehen – unsere Berufsbera­ter zu kontaktier­en und sich über verschiede­ne Ausbildung­sberufe zu informiere­n.“Auch junge Erwachsene ohne Berufsabsc­hluss sollten sich überlegen, eine Ausbildung zu beginnen. Die Chancen, einen Ausbildung­splatz zu finden, seien selten so gut gewesen wie jetzt und eine duale Ausbildung liefere beste Startmögli­chkeiten.

Von den 1512 arbeitslos gemeldeten Menschen waren am Stichtag 982 Personen (minus 241 zum Vormonat) bei der Agentur für Arbeit und 530 Personen beim Jobcenter des Landkreise­s Günzburg (plus 21 zum Vormonat) gemeldet.

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