In Mering ist Endstation
Nach zehn Spielen geht der SC Ichenhausen erstmals wieder als Verlierer vom Platz. Beim 1:2 gibt es gleich mehrere kuriose Szenen
Mering Die Serie des SC Ichenhausen ist gerissen. Nach zehn Partien ohne Niederlage mussten die Königsblauen im Landesligaduell beim SV Mering eine 1:2-Pleite hinnehmen. Dem war eine kuriose Partie vorangegangen, die von umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen maßgeblich beeinflusst wurde.
Den besseren Start erwischten die Gäste aus Ichenhausen. Nach einem langen Ball in den MSV-Strafraum brachte Merings Keeper Adrian Wolf den anstürmenden Stefan Winzig zu Fall. Schiedsrichter Florian Reitmair zeigte sofort auf den Punkt und Martin Wenni ließ bei seinem Strafstoß Wolf keine Chance und netzte zum 1:0 für Ichenhausen ein (9.). Von diesem Schock erholten sich die Gastgeber schwer und gegen einen tief stehenden Gegner fanden die Meringer kein Rezept. In der 25. Minute stand erneut der Meringer Keeper im Mittelpunkt, als er einen Freistoß von Daniel Dewein zur Ecke parierte. Ansonsten blieben Chancen bis zum Pausenpfiff Mangelware.
Aus der Kabine kamen die Meringer aber wie ausgewechselt. Nun machten die Hausherren Druck, gewannen mehr und mehr die Oberhand. Bis auf eine Chance von Max Lamatsch, dessen Ball am Pfosten vorbeistrich, gelang dem SCI wenig. Stattdessen ließen sich die Königsblauen von den deutlich aggressiver auftretenden Hausherren immer weiter in die eigene Hälfte drängen und wussten sich in dieser Phase nur noch mit Befreiungsschlägen zu helfen. In der 60. Minute belohnte sich Mering dann für das engagierte Anrennen. Noah Kusterer zog bis auf die Grundlinie, brachte den Ball in die Mitte und dort nahm Maximilian Lutz das Leder direkt und traf zum 1:1-Ausgleich.
Nur vier Minuten später hatten die Gastgeber das Spiel scheinbar gedreht. Merings Lukas Krebold nagelte den Ball aus kurzer Distanz unter die Latte des Ichenhausener Kastens. Doch es gab Diskussionen: Schiedsrichter Florian Reitmair entschied erst auf Handspiel. Nach Beschwerden aus den Reihen der Meringer besprach er sich aber mit seinem Assistenten – und erkannte dann doch das Tor zur 2:1-Führung für den SV Mering an.
Kurios ging es weiter. In der 70. Minute verlor der Meringer Lutz nach einem Foul den Ball an der Mittellinie, das Spiel lief weiter und Daniel Dewein umspielte allein vor dem Tor Merings Keeper Adrian Wolf und schob den Ball ins leere Tor. Und wieder gab es Beschwerden vonseiten der Meringer und Rücksprache mit dem Assistenten – und der Unparteiische revidierte seine erste Entscheidung und entschied auf Abseits.
Danach gelang beiden Teams nicht mehr viel. Lediglich Stefan Strohhofer hatte kurz vor Schluss noch die Chance auf den späten Ausgleich. Nach Vorarbeit des in den gegnerischen Strafraum gestürmten Keepers Simon Zeiser und von Stefan Winzig zielte Strohhofer aber knapp über das Gehäuse.
Für den SCI war es nicht nur die erste Niederlage nach zehn Spielen, sondern auch das erste Mal seit Oktober, dass das Torjäger-Trio Dewein - Lamatsch - Strohhofer erfolglos blieb. In den letzten sieben Partien hatte immer mindestens einer der Angreifer getroffen. Dieser Knick kommt für die Königsblauen zur Unzeit, ist doch am kommenden Mittwoch Landesliga-Spitzenreiter TSV Nördlingen zum Nachholspiel zu Gast im Hindenburgpark. Pressesprecher Willi Berndorfer formuliert es so: „Natürlich hätten wir gerne ein Erfolgserlebnis mit in das Spiel gegen Nördlingen genommen. Aber diese Niederlage wird den SC Ichenhausen nicht umwerfen.“
SC Ichenhausen Zeiser, Strohhofer, Wen ni, Ocker (82. Thiel), Beckmann, Lamatsch, Schiller (72. Wiedemann), Dewein, Lohr (82. Kräutter), Winzig, Reitz
Tore 0:1 Martin Wenni (10./Foulelfmeter), 1:1 Maximilian Lutz (60.), 2:1 Lukas Kre bold (64.)
Schiedsrichter Florian Reitmair (Mün chen)
Zuschauer 100