Thannhauser Frust und Zeller Lust
Das Mindeltal-Derby ist immer für eine Überraschung gut
Mindelzell Oberhoffner-Festspiele am Ostermontag in Mindelzell: Der Routiner des SVM erledigte in einem mehr als unterhaltsamen Kreisligaderby die Gäste von der TSG Thannhausen mit drei Treffern und einer Vorlage praktisch im Alleingang. Die rund 250 Zuschauer brauchten ihr Kommen zu keiner Minute zu bereuen – zumindest soweit sie es mit den Zellern hielten.
Am Samstag hatten sich die Orange-Schwarzen gegen den FC Günzburg noch mit einem Unentschieden zufrieden geben müssen, obwohl sie die meiste Zeit hoch überlegen waren. Beinahe hätten sie sogar noch verloren, wäre nicht in letzter Minute in der Nachspielzeit noch ein Treffer gelungen. Gegen Thannhausen begannen die Hausherren wiederum bissig und offensiv ausgerichtet. Lohn dieser Anfangsoffensive war das 1:0 nach nur neun Minuten durch den Mann des Tages – Michael Oberhoffner. Danach nahmen die Hausherren etwas Fahrt aus dem Spiel und Thannhausen, nach dem 3:1 gegen Hausheim positiv gestimmt, kam besser ins Spiel. Zwar muss man im Allgemeinen den technischen Fähigkeiten des Spitzenreiters Respekt zollen. An diesem herrlich sonnigen Nachmittag siegte allerdings der Willen und die Kampfkraft der Zeller. Die TSG schaffte zwar durch einen sehenswerten 25-Meter-Freistoß von Patrik Merkle völlig verdient den Ausgleich (27.). Doch kaum hatte der Schiedsrichter die Partie wieder angepfiffen, segelte ein langer Ball in den TSG-Strafraum und Michael Oberhoffner verlängerte diesen per Kopf unhaltbar für den TSG-Keeper Hakin Ozan zum 2:1 ins Gästegehäuse.
Danach zeigte sich Thannhausen wiederum optisch feldüberlegen, doch die Mindelzeller konnten gut 80 Prozent der Zweikämpfe für sich entscheiden. Kurz nach der Pause stellte Philipp Miller mit einem schönen Flachschuss aus 20 Metern auf 3:1 (51.). Wer nun geglaubt hatte, die TSG würde sich aufgeben, sah sich jedoch getäuscht. Der Spitzenreiter erhöhte die Schlagzahl, blieb aber immer wieder in der gut gestaffelten Zeller Defensivabteilung hängen. Hundertprozentige Chancen waren nicht auszumachen.
Nach 71 Minuten setzten die Hausherren einen blitzsauberen Konter. Michael Wieser bediente Oberhoffner mustergültig und dieser stellte auf 4:1. Nun war die TSG geschlagen. Christan Kumschier (82.) und Patrik Merkle (84.) stellten noch das Endergebnis von 5:2 her. Für die TSG ist es eine schmerzhafte, aber verschmerzbare Niederlage. Für Mindelzell sind es wichtige Punkte, um am Ende über dem Strich zu stehen. B KLASSE WEST 4