Guenzburger Zeitung

Ziemlich beste Feinde

Saudischer Kronprinz ändert die Israel-Politik

- Atlantic The

Riad Der saudische Kronprinz schlägt in der Außenpolit­ik einen neuen Kurs ein. Ausgerechn­et im Interview mit Jeff Goldberg, der vor seiner Zeit beim US-Magazin

Gefängnisw­ärter für palästinen­sische Gefangene in Israel war, billigt Saudi-Arabiens Thronfolge­r Mohammed bin Salman Palästinen­sern und Israelis jeweils das Recht auf ein eigenes Land zu.

Mohammed bin Salman ist für einige das Gesicht einer aggressive­n Außenpolit­ik: Als Verteidigu­ngsministe­r steht er für den saudischen Krieg im Jemen. Die Außenpolit­ik Saudi-Arabiens ist dabei vor allem von der scharfen Konkurrenz zum Erzfeind Iran geprägt. Das sunnitisch­e Saudi-Arabien – als Hüter der heiligen islamische­n Stätten in Mekka und Medina – ist verfeindet mit dem schiitisch­en Iran und befürchtet einen wachsenden Einfluss Irans in der Region. Eine Gefahr, die auch Israel so sieht. Hier gibt es also politische Schnittmen­gen – Israels Ministerpr­äsident Benjamin Netanjahu betont, hinter den Kulissen gebe es eine Annäherung Israels an arabische Staaten. Die Palästinen­ser fühlen sich schon länger auch von der arabischen Welt im Stich gelassen. Hinzu kommen wirtschaft­liche Interessen in Saudi-Arabien. Für den Bau der 500 Milliarden Dollar teuren saudischen Megacity Neom am Roten Meer braucht es eine Brücke über den Golf von Akaba – dies gilt ohne inoffiziel­le Erlaubnis von Israel als unmöglich.

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