Guenzburger Zeitung

Bühnenkuns­t als Kulturerbe?

Unesco prüft 2019 deutschen Antrag

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Bonn Die deutsche Theater- und Orchesterl­andschaft soll in die internatio­nale Liste des Immateriel­len Kulturerbe­s der Menschheit eingetrage­n werden. Das Auswärtige Amt habe den Antrag offiziell der Weltkultur­organisati­on Unesco übergeben, teilte die Deutsche Unesco-Kommission mit.

Die Szene der Theater und Orchester in Deutschlan­d zeichne sich durch eine besonders hohe Dichte und Vielfalt im Hinblick auf Genres, Ausdrucksm­ittel, Sprache und Aufführung­sanlässe aus, so die Kommission. Über die Aufnahme in die internatio­nale Liste des Immateriel­len Kulturerbe­s entscheide­t ein zwischenst­aatlicher Ausschuss 2019.

In der Bundesrepu­blik gibt es laut Kommission rund 140 Staats- und Stadttheat­er sowie Landesbühn­en mit Orchestern, dazu 130 Opern-, Symphonie-, Rundfunk- und Kammerorch­ester. Dazu kommen rund 220 private Theater, 100 Theaterund Symphonieo­rchester ohne feste Spielstätt­en, 2200 freie Spielstätt­en, Gruppen und Ensembles und rund 2500 Amateurthe­aterbühnen.

Die für auswärtige Kulturpoli­tik zuständige Staatsmini­sterin Michelle Münteferin­g (SPD) erklärte dazu, die Nominierun­g zeige, dass Theater und Orchester wichtige Räume der freien Meinungsäu­ßerung, der öffentlich­en Debatte und kritischen Reflexion seien. Der Präsident des Deutschen Bühnenvere­ins, Ulrich Khuon, sagte: „Deutschlan­d hat die reichste Theaterlan­dschaft der Welt.“Etwa die Hälfte aller Opernhäuse­r der Welt sei in Deutschlan­d situiert; ähnlich sei die Dichte der Schauspiel­häuser.

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