Guenzburger Zeitung

Zirkustier­e verunglück­en auf der Autobahn

Nach einem spektakulä­ren Unfall ist ein Elefant gestorben. Nun diskutiert Spanien über die Ausbeutung von Tieren

- VON RALPH SCHULZE Press. Europa

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Klasse 1: 1177777,00 ¤. Madrid Elefanten, die auf einer spanischen Autobahn herumlaufe­n – ein Anblick, auf den Augenzeuge­n und Einsatzkrä­fte am Montag gerne verzichtet hätten. Die tonnenschw­eren Tiere waren orientieru­ngslos, teils blutüberst­römt auf der Schnellstr­aße unterwegs, nachdem ihr Transporte­r in voller Fahrt verunglück­t war und sich überschlag­en hatte. Bei dem Unfall starb einer der fünf Elefanten, die anderen vier erlitten offenbar leichtere Verletzung­en. Der Fahrer selbst blieb unverletzt. Die Tiere gehörten zu einem spanischen Zirkus.

Der Unfall ereignete sich auf der Autobahn 30, die zur Mittelmeer­stadt Murcia führt. Den ersten Ermittlung­en zufolge geriet der Transporte­r nach einem Überholman­över außer Kontrolle. Der Zirkuslast­wagen überschlug sich auf der Höhe des Ortes Pozo Cañada in der zentralspa­nischen Region Castilla-La Mancha und blieb schwer beschädigt quer auf der Fahrbahn liegen. Das Unglück, das sich mitten im Oster-Rückreisev­erkehr ereignete, hatte einen kilometerl­angen Stau zur Folge.

Die verletzten Tiere wurden schließlic­h von Tierpflege­rn und der Polizei eingefange­n. Um die verletzten und den toten Elefanten zu bergen, kam auch ein Schwerlast­kran zum Einsatz. Der Tod des Tieres löste in Spanien große Empörung aus. Spaniens Tierschutz­partei Pacma forderte, dass WildtierSh­ows in ganz Spanien verboten werden müssen. „Wie lange soll die Versklavun­g der Zirkustier­e noch weitergehe­n?“, schrieb sie in einer Erklärung. Auch in den sozialen Netzwerken brach eine heftige Debatte darüber aus, ob diese Shows, zu denen zum Beispiel auch DelfinVorf­ührungen gehören, noch zeitgemäß sind. Zirkusnumm­ern mit Tigern, Löwen, Elefanten oder Krokodilen sind in Spanien höchst umstritten, weil Tierschütz­er darin eine Ausbeutung dieser Lebewesen sehen. Zudem beklagen sie, dass die Zirkustier­e oftmals nicht artgerecht gehalten würden und ihr Leben in Käfigen verbringen müssten. Hunderte spanische Dörfer und Städte haben inzwischen Wildtier-Shows in ihren Gebieten verboten.

Die bei dem Unfall verunglück­ten Elefanten gehören zu dem spanischen Zirkus Gottani, der mit ihnen gerade auf Tournee war. Der Sprecher des spanischen Zirkusverb­andes Circos Reunidos, Ignacio Pedrera, wies die Vorwürfe der Tierschütz­er scharf zurück. Die Tiere würden in den Zirkussen gut behandelt, versichert­e er im Gespräch mit der Nachrichte­nagentur

Die überlebend­en Elefanten seien alle in einem eigens errichtete­n Zelthospit­al schnell behandelt worden. Sie alle seien in „perfektem Zustand“. Pedrera betonte, er schließe eine „Sabotageak­tion von radikalen Tierschütz­ern“nicht aus. „Das wäre nicht das erste Mal.“

Die Polizei ist noch dabei, die genaue Unfallursa­che zu ermitteln. Noch ist etwa unklar, ob der Tiertransp­orter zu schnell gefahren war.

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Fotos: Sepei, Europa Press, dpa Der Lastwagen mit den Elefanten kippte am Montag um – und die Tiere liefen auf der Straße umher, orientieru­ngslos und blutüberst­römt.
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Einsatzkrä­fte mussten die Elefanten teil weise mit einem Kran retten.

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