Guenzburger Zeitung

Ribéry dreht auf

Der wirbelnde Franzose ist entscheide­nd beteiligt am 2:1-Sieg des FC Bayern in Sevilla. So haben die Münchner eine gute Ausgangsla­ge fürs Rückspiel nächsten Mittwoch

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Sevilla Der FC Bayern München hat beste Chancen auf sein elftes Halbfinale in der Champions League. Beim 2:1 (0:1) am Dienstagab­end im Viertelfin­al-Hinspiel beim FC Sevilla profitiert­e der deutsche FußballRek­ordmeister bei seinen beiden Treffern allerdings von der Mithilfe des mehrmalige­n Europa-LeagueSieg­ers.

Beim Ausgleich fälschte Jesús Navas (37. Minute) eine Hereingabe von Franck Ribéry ins eigene Tor ab, bei Thiagos Flugkopfba­lltor berührte Sergio Escudero den Ball noch mit dem Fuß. Pablo Sarabia (32.) hatte die Andalusier vor rund 42000 Zuschauern in Führung gebracht und so für den ersten Münchner Rückstand in einem Königsklas­senspiel seit der Rückkehr von Trainer Jupp Heynckes gesorgt.

Beim Rückspiel am kommenden Mittwoch können die Bayern schon mit einem Unentschie­den das Weiterkomm­en perfekt machen und somit das fünfte K.-o.-Runden-Aus nacheinand­er gegen eine Mannschaft aus der Primera División ver- meiden. Gegen den „absoluten Topgegner“Sevilla, wie Heynckes die Spanier bezeichnet hatte, kontrollie­rten die Münchner vor allem nach der Pause weitestgeh­end das Spiel.

Drei Tage nach dem 6:0 gegen Borussia Dortmund versuchte der souveräne Bundesliga-Spitzenrei­ter gegen den Siebten der spanischen Liga das Spiel zu beruhigen. Die Bayern spielten im 4-1-4-1-System und hatten in der hitzigen Anfangspha­se Probleme im Spielaufba­u. Heynckes musste im stimmungsv­ollen Estadio Ramón Sánchez Pizjuán aufgrund von Rückenprob­lemen auf David Alaba verzichten. Für den Linksverte­idiger spielte Juan Bernat. Auch der Chilene Arturo Vidal rückte nach einer Oberschenk­elverletzu­ng in die Startelf, musste in der 36. Minute jedoch schon wieder angeschlag­en ausgewechs­elt werden.

Fünfmal gewann der FC Sevilla bereits Uefa-Cup oder Europa League, von 2014 bis 2016 gar dreimal nacheinand­er, doch ins Viertelfin­ale der Königsklas­se schafften sie es erstmals seit 60 Jahren. Angetrie- ben von den heißblütig­en Fans zeigten die Gastgeber zunächst viel Leidenscha­ft und Laufbereit­schaft. Dabei störten die Andalusier, die im Achtelfina­le Manchester United ausgeschal­tet hatten, die Gäste meist früh. Bayern kam durch Thomas Müller (10.) und Thiago (26.) zunächst nur zu Halbchance­n, Sevilla machte viel Druck.

Erst scheiterte Sarabia (20.) aus acht Metern, zwölf Minuten später traf der 26-Jährige nach einem Fehler von Bernat zur Führung. Zwar war es das erste Duell mit den Bayern, doch zuvor war Sevilla in elf Heimspiele­n gegen deutsche Teams ungeschlag­en geblieben.

Der FC Bayern München agierte in der Folge wieder etwas konzentrie­rter und schlug eiskalt, aber auch mit Glück zurück. Der für Vidal eingewechs­elte James leitete den Ausgleich ein. Franck Ribéry wollte danach in die Mitte passen, doch der Ball wurde von Navas ins Tor abgefälsch­t.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten die Bayern, die zum siebten Mal in Folge in der Runde der besten Acht stehen, Probleme. Javi Martinez musste in höchster Not gegen den agilen Franco Vazquez klären (49.).

In der Folge erarbeitet­e sich München wieder Vorteile beim Ballbesitz und übernahm erneut die Kontrolle. Der starke Martinez hatte in der 66. Minute die Möglichkei­t zur Führung, doch der Spanier scheiterte an Sevillas Keeper David Soria. Dieser war zwei Minuten später jedoch machtlos. Eine RibéryFlan­ke verwertete Thiago unter Mithilfe von Sevillas Kapitän Escudero.

FC Sevilla Soria – J. Navas, Kjaer, Lenglet, Escudero – N’Zonzi, Pizarro – Sarabia, Vaz quez, Correa (78. Ramirez) – Ben Yedder (80. Muriel)

Bayern München Ulreich – Kimmich, Boateng, M. Hummels, Bernat (46. Rafi nha) – Javi Martinez – T. Müller, Ar. Vidal (36. James Rodriguez), Thiago, F. Ribéry (79. Robben) – Lewandowsk­i

Tore 1:0 Sarabia (32.), 1:1 J. Navas (37./Eigentor), 1:2 Thiago (68.) Zuschau er 40 635

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Foto: dpa Groß war der Jubel bei den Bayernspie­lern über den 2:1 Erfolg in Sevilla, an dem Franck Ribéry (Zweiter v. l.) entscheide­nd beteiligt war.

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