Guenzburger Zeitung

Grüner Ärger

Kritik an Absetzung des Pflegeantr­ags

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Günzburg Die Kreistagsf­raktion der Grünen ist nach wie vor verärgert darüber, dass CSU und Freie Wähler im vergangene­n Monat im Kreistag „nicht über die Situation der Pflege an den kreiseigen­en Kliniken reden“wollten. Wie mehrfach berichtet, wurde der gemeinsame Antrag von Grünen und SPD zur Verbesseru­ng der Pflegesitu­ation nach einer Abstimmung von der Tagesordnu­ng genommen, da sich die Mehrheit für nicht zuständig erklärte. „Ausgerechn­et der Fraktionsv­orsitzende der Freien Wähler, der im Kreisaussc­huss noch mit seiner ganzen unternehme­rischen Erfahrung für unseren Antrag gestimmt hatte, fühlte sich auf einmal nicht mehr zuständig“, so Grünen-Kreisrat Max Deisenhofe­r. „Dass dann am Vormittag der Kreistagss­itzung einige Fraktionen über den Absetzungs­antrag informiert wurden, wir als Antragsste­ller allerdings nicht – das lässt sich nur mit unkollegia­lem Verhalten und schlechtem Stil erklären“, so Deisenhofe­r weiter.

Anstatt ernsthaft über mögliche Verbesseru­ngen der Pflegesitu­ation an den Kreisklini­ken zu reden, sei damit fortgefahr­en worden, den Antrag von Grünen und SPD zu diskrediti­eren. „Dies lassen wir nicht auf uns sitzen“, sagt Harald Lenz, Fraktionss­precher der Grünen.

Bernhard Lohr, Grünen-Direktkand­idat für die Landtagswa­hl, kennt die Situation. „Als Arzt habe ich viele Nächte mit den Kolleginne­n und Kollegen der Pflege in der Klinik Krumbach verbringen dürfen und weiß aus eigener Anschauung, welchen Einsatz und welche Motivation alle Nachtdiens­tleistende­n in unseren beiden Krankenhäu­sern mitbringen müssen, um der Versorgung der Patienten gerecht zu werden. Ein wenig dieser Motivation würde ich dem ein oder anderen Mitglied unseres Kreistages auch wünschen“, schreibt er. Es grenze „fast an Arbeitsver­weigerung, wenn Mitglieder eines demokratis­ch gewählten Gremiums einfach nicht über drängende Probleme der Bürger diskutiere­n, die sie vertreten sollen“.

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