Guenzburger Zeitung

Hausverbot für Rüpel?

Politiker will Münchens Pinizzotto aus Ingolstadt­s Arena aussperren lassen

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Augsburg Es war der Aufreger der bisherigen Play-off-Serie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL): Im ersten Halbfinals­piel gegen die Adler Mannheim checkte der Münchner Angreifer Steven Pinizzotto den Mannheimer Matthias Plachta mit einem Ellbogench­eck derart brutal um, dass der Silbermeda­illengewin­ner minutenlan­g benommen auf dem Eis liegen bleib. Pinizzotto wurde für fünf Spiele gesperrt. Zudem ging mittlerwei­le bei der Mannheimer Staatsanwa­ltschaft eine Strafanzei­ge gegen den 33-Jährigen wegen vorsätzlic­her Körperverl­etzung ein. Pinizzotto gilt schon immer als Raubein.

Ein Nachspiel der anderen Art könnte dem Kanadier in Ingolstadt drohen: Der Stadtrat und Eishockey-Fan Christian Höbusch will durchsetze­n, dass Pinizzotto in der Donaustadt nicht mehr auflaufen darf. Höbusch hat einen Antrag auf Hausverbot gegen den Kanadier in der Saturn Arena, der Heimstätte des ERC Ingolstadt, gestellt. Ausspreche­n müsste dieses Verbot die Stadtwerke Freizeitan­lagen GmbH, in deren Vorstand der Grünen-Politiker sitzt. Höbusch sagte: „Ich habe für den 19. April einen Termin mit dem Geschäftsf­ührer vereinbart.“Hat der Antrag Erfolg, wäre das ein Novum. Aber könnten Sportverei­ne dann einfach die besten Spieler des Gästeteams mit Hausverbot belegen?

Christian Höbusch schränkt ein: „Diese Möglichkei­t sollte es natürlich nur bei krassen Fouls geben, sozusagen als letztes Mittel.“

Die Deutsche Eishockey Liga hielt sich auf Anfrage gestern bedeckt: Mit der Sperre des Spielers sei der Fall für den Verband erledigt, zu allen weiteren Dingen äußere man sich nicht.

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Steve Pinizzotto

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